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Nuuvera baut Gewächshaus in Neumünster

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Die Nuuvera Deutschland GmbH als Tochtergesellschaft von Aphira aus Kanada hat bereits ins deutsche Cannabisgeschäft investiert. In Bad Bramstedt wird bereits ein Cannabistresor gebaut. Jetzt soll in Neumünster ein riesiges Gewächshaus gebaut werden.

Nuuvera baut Gewächshaus in Neumünster

Im September 2018 haben wir bereits darüber berichtet, dass die Nuuvera Deutschland GmbH vom Kreis Segeberg die Baugenehmigung für einen Cannabistresor in Bad Bramstedt erhalten hat. In diesem soll die Lagerung von mehrere Tonnen Medizinalhanf stattfinden. Außerdem hat das Unternehmen Anteile im Wert von 1,2 Millionen Euro am Schöneberger Krankenhaus Berlin erworben.

Einem Medienbericht zufolge, baut Nuuvera jetzt in Neumünster eine große Spezialhalle, um hier Chili für medizinische Zwecke anzubauen.

Nuuvera baut Chili statt Medizinalhanf an?

Ähnlich wie Cannabis benötigen auch Chilischoten Licht, Wärme und Wasser. In Neumünster entsteht nun die optimale Umgebung für die anspruchsvollen Pflanzen. Dabei sind die Bodenarbeiten für das 8.000 Quadratmeter große Gewächshaus bereits abgeschlossen.

„Wir konzentrieren uns aktuell auf den Anbau von Pharma-Chili“, führte Hendrik Knopp, Geschäftsführer von Nuuvera aus.

Darüber hinaus erklärte er, dass die Substanzen aus den Chilischoten unter anderem für Wärmepflaster genutzt werden. Zudem würden die Triebe praktischerweise unter ähnlichen Bedingungen wachsen wie Cannabispflanzen.

Lizenz für den Cannabisanbau steht noch aus

Die Nuuvera Deutschland GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des kanadischen Cannabisunternehmens Aphira. Am ersten Ausschreibungsverfahren für den Anbau von Cannabis in Deutschland hatte sich das Unternehmen bereits beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beworben. Insgesamt nahmen an der Ausschreibung rund 120 Unternehmen teil. Nuuvera kam sogar unter die letzten zehn. Nachdem verschiedene Mitbewerber wegen Verfahrensfehler klagten, wurde das Ausschreibungsverfahren zunächst gestoppt und von Neuem gestartet (Leafly berichtete).

Zwar müssen die Teilnehmer des neuen Ausschreibungsverfahrens ihre Bewerbung geheim halten, es ist jedoch stark davon auszugehen, dass sich Nuuvera erneut beworben hat. Und die Chancen stehen gut, dass das Unternehmen eine Lizenz für den Cannabisanbau erhält. Vermutlich wird das Unternehmen dann auch den Chili-Anbau ganz schnell einstellen und sich auf den Anbau von Medizinalhanf konzentrieren.

Knopp führte auch gegenüber der Presse aus, dass im Cannabistresor in Bad Bramstedt im Frühjahr bereits die ersten importierten Cannabispräparate aus Kanada gelagert werden.

„Wir freuen uns, dass wir endlich loslegen konnten“, führte Knopp aus.

Mit dem Bau wollte man eigentlich schon vor längerer Zeit beginnen. Doch die Hürden seien extrem hochgewesen und es gebe nur wenige Bauunternehmen, die sich an ein solches Bauprojekt heranwagen. Weiter führte Knopp aus, dass die Betonwände für den Cannabistresor schon gegossen seien.

200 Bewerber für das neue Ausschreibungsverfahren

Dem Medienbericht zufolge sollen sich inzwischen rund 200 Teilnehmer an dem Ausschreibungsverfahren beworben haben. Dies verwundert nicht, denn schließlich ist das Geschäft mit Medizinalhanf äußerst lukrativ. Aktuell gibt es in Deutschland schätzungsweise 15 000 bis 20 000 Cannabispatienten. Tendenz steigend. Im vergangenen Jahr haben die Apotheken laut der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände 44 000 Cannabisblüten auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen herausgegeben.

Hierzu erklärte Hendrik Knopp von Nuuvera, dass es weltweit Lieferengpässe gebe und dass es höchste Zeit für den legalen Cannabisanbau in Deutschland sei. Das BfArM geht davon aus, dass die Ernte der ersten Cannabisblüten in Deutschland im Jahr 2020 stattfinden kann – sofern es nicht wieder zu Verzögerungen kommt. Kopp lässt sich aber von den Verzögerungen nicht abschrecken und erklärte, dass er ein geduldiger Mensch sei. Zudem führte er aus, dass die Anlage in Neumünster im Frühjahr 2020 fertig sein soll.

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