Die im European Journal of Internal Medicine veröffentlichte Studie der israelischen Forscher belegt, dass 18 Prozent der 2.736 teilnehmenden Patienten über 65 Jahre nach einer sechsmonatigen Behandlung mit Medizinalhanf den Konsum von starken Schmerzmitteln und Opioiden reduzieren oder gar einstellen konnten.
Gründe für die Einnahme von Medizinalhanf waren hauptsächlich Schmerzen und Krebs. 93,7 Prozent der Befragten berichteten nach der Einnahme von einer Verbesserung ihres Zustands und dass sich ihre Schmerzen verringerten.
„Unsere Studie zeigt, dass die therapeutische Verwendung von Cannabis bei älteren Menschen sicher und wirksam ist. Cannabiskonsum könnte die Verwendung anderer verschreibungspflichtiger Medikamente, einschließlich Opioide, verringern“, vermuten die Autoren und fügen hinzu, dass die Sammlung weiterer Daten zu dieser “besonderen Altersgruppe zwingend erforderlich ist“.
Die Studie fand zudem heraus, dass die häufigsten Nebenwirkungen bei der Einnahme von pharmazeutischem Cannabis Schwindel (9,7 %) und Mundtrockenheit (7 %) waren.
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Opioiden den Kampf ansagen mit Cannabis
Die Ergebnisse aus Israel lassen zudem darauf hoffen, dass Cannabis helfen könnte, die Opioidepidemie in den USA einzudämmen. Eine im November 2017 veröffentlichte Studie der Universität von New Mexico stellten bei einer ähnlichen Studie fest, dass die Teilnehmer ihre tägliche Opioiddosis um 47 Prozent reduzieren konnten.
Im vergangenen Oktober wurde im American Journal of Public Health eine weitere Studie veröffentlicht die ergab, dass die Legalisierung von Cannabis in Colorado dazu führte, dass die Opioid-Todesfälle um 6,5 % zurückgingen.
Zudem ergab eine Studie von HelloMD und der University of Berkeley, bei der fast 3.000 HelloMD-Patienten befragt wurden, dass 97 % von ihnen „zustimmten“ oder zumindest „stark zustimmten“, dass sie ihre Verwendung von Opioidmedikamenten durch die Verwendung von Cannabis reduzieren könnten.
Das Amerikanische Institut für Drogenmissbrauch aktualisierte im Mai 2017 seine Website, um zwei NIDA-finanzierte Forschungen widerzuspiegeln.
- Zum einen wurde der Zusammenhang zwischen der Legalisierung von Cannabis und der Verringerung von Opioid-bedingten Todesfällen auf Grund von Schmerzmitteln festgestellt.
- Zum anderen zeigte sich, dass in den Bundesstaaten mit einem umfassenden medizinischen Cannabis-Programm weniger Opioid-Verschreibungen, sowie ein geringer nicht-verschreibungspflichtiger Opioidkonsum und weniger mit Opioid in Zusammenhang stehende Krankenhausaufnahmen vermerkt wurden.