CBD verbessert Überlebensrate von Mäusen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs
In einer Studie mit Mäusen überlebten die Tiere mit Pankreaskrebs, die mit Cannabidiol (CBD) und einem Chemotherapeutikum behandelt wurden, fast doppelt so lange wie die Mäuse, die nur eine Chemotherapie erhielten. Das berichten Forscher der Queen Mary University in London und der Curtin University in Australien in der in Fachzeitschrift Oncogene.
Das Cannabinoid CBD ist nicht psychoaktiv – wirkt also nicht berauschend. In Deutschland fällt CBD nicht unter das Betäubungsmittelgesetz und ist legal erhältlich. Bisher wird CBD beispielsweise eingesetzt, um die Nebenwirkungen einer Chemotherapie wie Übelkeit, Durchfall und Erbrechen zu lindern. Darüber hinaus wirkt Cannabidiol entzündungshemmend, entkrampfend und schmerzlindernd.
CBD als neue Hoffnung gegen Pankreaskrebs
Die Wissenschaftler der Cannabis-Studie erklären, CBD könne die Wirkung von Medikamenten zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs verbessern. Pankreaskrebs ist eine aggressive Krebsform mit einer schlechten Prognose: Nur etwa fünf Prozent der Patienten mit dieser Erkrankung überleben fünf Jahre. Etwa 80 Prozent sterben innerhalb eines Jahres nach der Diagnose.
Die Lebenserwartung von Pankreas Karzinom Patienten hat sich in den letzten 40 Jahren nicht wesentlich verbessert, da nur wenige und vor allem palliative Behandlungen zur Verfügung stehen. So ist die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien dringend erforderlich, wie die Autoren der Studie erklären:
„Es ist sehr aggressiv, daher ist es sehr wichtig, neue Therapien für diesen Krebs zu finden“, so Dr. Riccardo Ferro, Erstautor der Studie von der Queen Mary University of London.
Die Forschungen wurden bisher nur an Mäusen durchgeführt. Wenn die gleichen Ergebnisse aber bei Menschen erzielt werden, kann die Behandlung dazu führen, dass viele Krebspatienten ihr Leben um einige Jahre verlängern. Das erklären die Wissenschaftler der Studie.
Im Mittelpunkt der Untersuchung standen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPR55), die beim Wachstum vieler Krebsarten eine zentrale Rolle spielen sollen. Ob die Inhibition des Rezeptors das Überleben der Krebspatienten verbessern könnte, war bisher jedoch unklar. CBD gilt als Antagonist des Rezeptors.
Positiver Effekt durch Kombination von CBD und Chemotherapie
Für die Experimente nutzte das Forscher-Team genetisch veränderte Mäuse, die Pankreaskrebs entwickelt hatten. Die Wissenschaftler teilten die Tiere in vier Gruppen auf. Zehn Mäuse erhielten CBD, acht erhielten das Chemotherapeutikum Gemcitabin, sieben erhielten beide Medikamente und neun erhielten ein Placebo.
Die Mäuse in der Placebo-Gruppe lebten im Durchschnitt knapp 19 Tage, diejenigen in der CBD-Gruppe für etwas mehr als 25 Tage und diejenigen in der Gemcitabin-Gruppe für fast 28 Tage. Als die beiden Medikamente kombiniert wurden, zeigte sich ein deutlich positiver Effekt: Die Tiere überlebten fast 53 Tage nach Beginn der Behandlung.
Daher kommen die Wissenschaftler der Studie zu dem Ergebnis, dass CBD die G-Protein-gekoppelten Rezeptoren blockiert und verhindert, dass sie mit anderen Substanzen interagieren, die das Wachstum und die Vermehrung der Krebszellen fördern. Außerdem fanden sie heraus, dass CBD die Entwicklung von Gemcitabin-Resistenzen hemmt.
Es bleibt zu hoffen, dass rasch weitere Forschungen folgen, die neue Therapien für Pankreaskrebs Wirklichkeit werden lassen und auch beim Menschen wirksam sind.
Informieren Sie sich hier ausführlich über Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.
Quellen:
- Ärzteblatt, 2018, Cannabinoid verbessert die Überlebensrate von Mäusen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs