In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Meldungen zu neuen Studien, die sich mit der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und der Behandlung mit Medizinalcannabis beschäftigen. So hatte beispielsweise das Scottsdale Research Institute in Phoenix bekannt gegeben, eine solche Studie durchführen zu wollen. Auch in Australien planen Forscher aktuell die Durchführung einer Studie, um herauszufinden, ob CBD bei Patienten mit PTBS hilfreich sein könnte.
Staatliche Gesundheitsumfrage: PTBS und Medizinalcannabis
Aus einem aktuellen Bericht geht jetzt hervor, dass die Ergebnisse einer staatlichen Gesundheitsumfrage aus dem Bundesstaat Minnesota vorliegen. An dieser Umfrage nahmen Patienten teil, die unter einer PTBS leiden und Medizinalcannabis gegen die Symptome verwenden.
In den Ergebnissen heißt es, dass ungefähr drei Viertel der Umfrageteilnehmer angab, dass Medizinalcannabis ihnen bei der Bewältigung ihrer PTBS geholfen hat. Etwa sieben von zehn Befragten berichteten zudem, dass sich die Schwere der Symptome signifikant verbessert haben.
„Diese Umfrage zeigt, dass viele Patienten mit PTBS, die an dem medizinischen Cannabis-Programm teilnehmen, erhebliche Vorteile haben“, erklärte Dr. Tom Arneson, Forschungsleiter im Büro für medizinisches Cannabis des Gesundheitsministeriums.
Rund 18 Prozent der mehr als 17.000 Patienten, die an dem Programm teilnehmen, verwenden Medizinalcannabis zur Behandlung der PTBS. Das Gesundheitsamt hat die Erkrankung mit Wirkung vom August 2017 in die Liste der qualifizierenden Bedingungen des medizinischen Cannabis-Programms aufgenommen.
Die Forscher befragten 751 PTBS-Patienten, die sich in den fünf Monaten nach dem Eintreten in das Programm einschrieben. Obwohl PTBS häufig mit dem Militärdienst verbunden ist, stammen nur 19 Prozent der Befragten aus diesem Hintergrund.
Ergebnisse der Umfrage
Auf die Frage nach dem wichtigsten Nutzen gaben 23 Prozent der Patienten an, weniger Angst zu haben. 16 Prozent der Befragten berichteten davon, dass sie besser schlafen und 13 Prozent, dass sie sich besser fühlen. Zudem 12 Prozent an, weniger Schmerzen zu haben.
„Das Gefühl, weniger ängstlich zu sein und weniger chronische Schmerzen zu haben, hat meine Lebensqualität insgesamt erheblich verbessert. Ich habe mehr Momente des Glücks und es hat mir viele Türen geöffnet, die ich seit langer Zeit geschlossen habe“, erklärte eine Patientin.
Nur 4 Prozent der Befragten erklärten, dass sie von der medizinischen Cannabisbehandlung kaum oder gar keinen Nutzen haben. Bei etwa 20 Prozent der Befragten traten Nebenwirkungen auf. Einige berichteten über eine Zunahme der Angstzustände, die manchmal beim Cannabiskonsum auftreten können.
Da die Ergebnisse aus einer Umfrage anstelle einer klinischen Studie stammen, können die Forscher laut Arneson nicht sagen, ob Cannabis die Symptome der Patienten verbessert. Dazu müssten Forscher eine klinische Studie durchführen, in der sie eine Vergleichsgruppe von Patienten überwachen, die kein Medizinalcannabis verwenden.