Rückenschmerzen sind ein Volksleiden. Allein in Deutschland leiden etwa 60 bis 80 Prozent der gesamten Bevölkerung darunter. Chronifizieren sich die Schmerzen, erhalten Betroffene starke Schmerzmittel oder auch Opioide.
Gerade in den USA steigen die Verschreibungszahlen der Opioide zunehmend an. So sprechen Experten oft von einer „Opioid-Epidemie“. Die Todesfälle durch diese starken Schmerzmittel haben sich seit dem Jahr 1999 vervierfacht. Eine Überdosierung kann nämlich zu einer lebensgefährlichen Atemdepression (Atemstillstand) führen.
In einer aktuellen Studie untersuchten Forscher aus Kalifornien den Einfluss von medizinischem Cannabis auf chronische Opioidkonsumenten mit Rückenschmerzen. Ziel der Studie war es festzustellen, ob Medizinalcannabis als alternative oder ergänzende Behandlung bei Patienten infrage kommt, die verschreibungspflichtige Opioide erhalten.
Rückenschmerzen, Opioide und Medizinalcannabis: Durchführung der Studie
Für die Studie identifizierten die Forscher 180 Patienten mit der Hauptbeschwerde Rückenschmerzen. 61 Patienten bekamen Opioide verschrieben. Diesen empfahlen die Forscher Medizinalcannabis, um die Schmerzen im unteren Rückenbereich zu lindern.
Ergebnisse der Studie
Von den 61 Patienten wurden zwei Patienten von der Studie ausgeschlossen. Im Ergebnis der Studie teilten die Forscher dann mit, dass insgesamt 50,8 Prozent der Patienten den Opioidkonsum komplett eingestellt hatten, nachdem sie medizinisches Cannabis verwendeten.
Bei den 29 Patienten (47,5 Prozent), die den Opioidkonsum nicht abbrachen, konnten neun Patienten (31 Prozent) den Opioidkonsum reduzieren. Weiter heißt es, dass drei Patienten (10 Prozent) die gleiche Opioiddosis beibehielten und 17 Patienten (59 Prozent) erhöhten ihren Opioidkonsum sogar.
Darüber hinaus erklärten die Forscher, dass die Wahrscheinlichkeit hoch sei, dass Patienten, die höhere Cannabis-Dosen verwendeten, auch eher mit dem Opioidkonsum aufhörten. Hieraus schlussfolgerten sie für die zukünftige Behandlung von Patienten, dass einige Patienten möglicherweise in der Lage sind, den Opioidkonsum mit medizinischem Cannabis zu stoppen. Insbesondere diejenigen, die mit Medizinalcannabis in höheren Dosierungen behandelt werden.
Weitere Informationen zu chronischen Wirbelsäulensyndrome erhalten Sie hier. Zudem erfahren Sie in dem Artikel auch alles Wissenswerte zum LWS-, BWS- und HWS-Syndrom sowie einer möglichen Behandlung mit Medizinalcannabis.