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Stimmungstief oder Depression?

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Ein jeder von uns hatte schon mal ein Stimmungstief. Gerade in der dunklen Jahreszeit, treten diese gehäuft auf. Aus solch einem Stimmungstief kann jedoch auch eine ernste Depression werden. In diesem Fall könnte Medizinalcannabis eine unterstützende Behandlungsoption sein.

Stimmungstief oder Depression?

Im Leben gibt es immer wieder mal Phasen, in denen wir uns energielos fühlen und eine schlechte Stimmung haben. Das kommt zum Beispiel oft in der dunklen Jahreszeit vor oder wir haben einfach mal einen schlechten Tag. Meist verfliegen die negativen Gefühle nach kurzer Zeit. Wir tanken neue Kraft und die schlechte Laune wandelt sich innerhalb kürzester Zeit wieder in gute Laune.

Ob nun im privaten Leben oder aber im Job – der Alltag bringt viele Herausforderungen und Probleme mit sich. Nehmen diese Probleme überhand, entsteht schnell das Gefühl der Überforderung. Infolge dessen kann es sein, dass wir in ein emotionales Tief geraten.

Manchmal hält die gedrückte Stimmung jedoch an und Betroffene schaffen es nicht alleine, aus diesem Tief herauszukommen. In diesem Fall handelt es sich um eine depressive Verstimmung.

Anzeichen und Symptome eines Stimmungstiefs

Ein Stimmungstief kann zu jeder Jahreszeit und in jeder Lebenssituation auftreten. Gerade dann, wenn jemand schwierige Phasen durchlebt, geht dies oftmals mit einer depressiven Verstimmung und depressionsähnlichen Symptomen einher. Hierzu gehören:

  • depressive Stimmung
  • negative Gedanken
  • Gedanken kreisen und kommen nicht zur Ruhe
  • Traurigkeit
  • Mutlosigkeit
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Gemütsschwankungen

Meist hat dieser Zustand einen konkreten Grund, wie beispielsweise Ärger und Stress im Job oder im Privatleben, Krankheit oder auch ein Verlusterlebnis. Nach einiger Zeit ist das Tief dann vorbei und es stellen sich wieder positive Gefühle und Gedanken ein.

Wie kann man ein Stimmungstief überwinden?

Ein Stimmungstief kann jeden treffen.

Niemand ist vor einem Tief gefeit. Es gibt immer mal wieder Situationen und Umstände, die uns belasten. Anderen Menschen geht es genauso. Meist ist dieser Zustand schnell überwunden. Sollte es doch mehr Zeit benötigen, dann können Betroffene auch eigene Wege finden, um das Tief zu überwinden und die Stimmung zu verbessern.

Wir müssen einfach besser mit uns umgehen. Manchmal reicht es schon aus, einfach ein bisschen Zeit mit dem besten Freund zu verbringen. Außerdem kann es helfen, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die einem guttun. Vielleicht ein Spaziergang an der frischen Luft? Ein bisschen Sport treiben? Sich eine entspannende Massage gönnen? Jeder von uns hat bestimmt so seine Favoriten, um die eigene Stimmung wieder zu heben. Und so lässt sich ein Stimmungstief auch relativ leicht überwinden.

Unterschied zwischen Stimmungstief und Depression

Eine ausgeprägte Depression unterscheidet sich von normalen Tiefs. Denn bei einer ernsthaften psychischen Erkrankung sind die Symptome deutlich stärker ausgeprägt und halten auch länger an. Betroffene sind dann häufig nicht mehr in der Lage, Freude zu empfinden, fühlen sich lustlos und völlig ausgelaugt. Auch Unternehmungen werden vermieden, weil sie zu viel Kraft kosten, sodass es zu einem starken sozialen Rückzug kommt. Das wiederum verstärkt das Seelentief. Hinzu kommen dann noch oft Ängste, Zwangsgedanken und Selbstzweifel.

Darüber hinaus können auch körperliche Symptome auftreten:

  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Schwindel
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Hautveränderungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Leistungsabfall

In einigen Fällen leiden Betroffene auch unter Gereiztheit, Überaktivität, Nervosität, Arbeits- oder Sportsucht. Generell beeinflusst die Erkrankung die Stimmung und das Befinden des Betroffenen enorm, und zwar körperlich wie seelisch. Hierunter leidet nicht selten auch die Arbeitsfähigkeit.

Suizidgedanken – ein häufiges Symptom bei Depressionen

Depressionen und Suizid sind ein Thema, über das nicht gerne gesprochen wird. Es sind unangenehme Tabuthemen. Hinzu kommt, dass häufig Fakten mit Unwahrheiten durcheinandergebracht werden, weshalb wir im Folgenden Zahlen und Fakten zu dieser Thematik vom Statistischen Bundesamt, der Weltgesundheitsorganisation, dem Bündnis gegen Depression und dem Kompetenznetz Depression zusammengetragen haben.

Suizid

  • Jedes Jahr begehen über 10 000 Deutsche Selbstmord. Das bedeutet, dass doppelt so viele Deutsche durch einen Suizid sterben als durch einen Verkehrsunfall.
  • In Deutschland nimmt sich ungefähr alle 53 Minuten ein Mensch das Leben. Ungefähr alle fünf Minuten versucht es jemand.
  • Jedes Jahr versuchen 100 000 bis 150 000 Menschen in Deutschland, sich das Leben zu nehmen. Damit liegt die Zahl der Selbstmordversuche um ein Zehnfaches höher als der tatsächliche Selbstmord.
  • Bei Menschen im Alter zwischen 15 und 29 Jahren ist der Suizid die zweithäufigste Todesursache. Jeder dritte Suizid wird von Personen über 65 Jahren verübt.
  • Männer nutzen am häufigsten die Selbstmordmethoden wie Erhängen oder Erschießen.
  • Frauen nutzen am häufigsten die Selbstmordmethoden wie das Vergiften mit Tabletten.
  • Männer begehen häufiger Suizid als Frauen. Experten erklären sich dies damit, dass Männer oftmals härtere Selbstmordmethoden nutzen und deshalb nur selten noch gerettet werden können.
  • Zwar werden rund zwei Drittel aller Selbstmorde von Männern begangen, die Rate der Selbstmordversuche ist bei Frauen jedoch wesentlich höher.
  • Die Suizidabsichten werden in acht von zehn Fällen vorher angekündigt. Demnach ist es falsch zu glauben, dass Personen, die von einem Suizid sprechen, es nie tun werden.

Depression

  • Nicht alle Ursachen einer depressiven Erkrankung sind trotz intensiver Forschung geklärt. Zu den Risikofaktoren gehören unter anderem aktuelle psychische Belastungen und genetische Faktoren.
  • In Deutschland sind ungefähr vier Millionen Menschen betroffen. Weltweit sind es Schätzungen zufolge 350 Millionen Menschen.
  • Immer häufiger sind junge Menschen zwischen 15 und 34 Jahren von psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen betroffen.
  • Frauen leider zweimal häufiger unter der Krankheit als Männer.
  • Von 100 Betroffenen suchen nur ungefähr 35 professionelle Hilfe. Im Durchschnitt vergehen etwa elf Monate, bevor sich ein Betroffener Hilfe sucht.
  • In den meisten Fällen ist die Krankheit heilbar und gut behandelbar.

Ist die Selbstmordrate in den Wintermonaten am höchsten?

Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass die Selbstmordrate in den düsteren Herbst- und Wintermonaten und insbesondere um die Weihnachtszeit am höchsten ist. Statistiken zeigen etwas ganz anderes. Denn am gefährlichsten sind die Frühlings- und Sommermonate. Das belegen auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

In den Frühlings- und Sommermonaten ist die Selbstmordrate am höchsten.

Eine wissenschaftliche Erklärung gibt es aktuell nicht. Auch die Medizinmeteorologen sind ratlos.

Einen Erklärungsansatz bietet Prof. Angela Schuh von der Ludwig-Maximilian-Universität München. Man vermutet, dass die Selbstmordrate mit dem Tageslicht zusammenhängen könnte.

Denn gerade in den Frühlings- und Sommermonaten scheint die Sonne am längsten. So stellt die Professorin unter anderem die Frage in den Raum, ob die Suizidhäufigkeit von der Zahl der Sonnenstunden ausgelöst werden könnte.

Aber nicht nur darüber, sondern auch über sozioökonomische, psychosoziale, physiologische und biochemische Aspekte wird viel diskutiert. Allerdings ohne eine eindeutige Erklärung zu finden.

Medizinisches Cannabis senkt Selbstmordrate

Im Rahmen unserer Recherche zum Thema Selbstmordrate sind wir auf eine interessante Studie gestoßen. US-amerikanische Forscher fanden im Jahr 2014 heraus, dass die Legalisierung von medizinischem Cannabis in bestimmten US-Bundesstaaten mit einer Reduzierung der Selbstmordrate assoziiert wurde. Bei Männern im Alter von 20 bis 29 bzw. 30 bis 39 Jahren sank die Selbstmordrate um 10,8 bzw. 9,4 Prozent. Hierzu erklären die Forscher, dass es einen Zusammenhang zwischen der Legalisierung und der Selbstmordrate bei jungen Männern gebe und dass Medizinalcannabis dazu verwendet werden könne, belastende Situationen im Leben zu bewältigen.

Smartphone-Apps zur Suizidprävention?

In der „ÄrzteZeitung“ gibt es einen interessanten Artikel. In Anlehnung an den Film „Minority Report“, in dem Verbrechen vorhergesagt und von der Precrime-Polizei frühzeitig verhindert werden, heißt es, dass unter anderem lernfähige Algorithmen vermutlich das Gleiche leisten könnten. Sofern sie unbegrenzten Zugriff auf alle digitalen Geräte erhielten. So ließe sich mithilfe der Inhalte, den Nutzungs- und Bewegungsprofilen vielleicht der eine oder andere Amoklauf verhindern. Dementsprechend könnten auch Selbstmorde verhindert werden.

„Die Welt steht vor einem Wendepunkt, die Dinge ändern sich durch die Digitalisierung epochal“, erläuterte Professor Andreas Meyer-Lindenberg, Direktor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim auf dem Psychiatriekongress in Berlin. Natürlich wollen die Psychiater auch profitieren. Da sich bei der Psychopharmaka-Entwicklung nicht viel tut, könnte eine künstliche Intelligenz nicht nur die Prävention, sondern auch die Diagnostik verbessern, sodass bestenfalls eine medikamentöse Therapie überflüssig wird.

Meyer-Lindenberg nannte als Beispiel einen Algorithmus auf Facebook. Sobald dieser ein verdächtiges Verhalten bemerkt, oder aber suspekte Inhalte erkennt, wird auf den Link einer Suizid-Hotline verwiesen.

Nutzungsverhalten deutet auf psychiatrische Erkrankungen hin

Intelligente Algorithmen könnten mithilfe von Bewegungsmustern, Nutzungsgewohnheiten und Sprachanalysen auf dem Smartphone feststellen, ob eine akute Gefahr besteht. Wenn zum Beispiel ein depressiver Nutzer plötzlich seine Smartphone-Aktivitäten einschränkt und nicht mehr auf Anrufe reagiert, würde dies ein Signal auslösen.

Weiter heißt es in dem Artikel, dass es nicht erforderlich sei, hierfür die Inhalte auszuwerten. Denn dies würde wohl kaum jemand freiwillig zulassen. Allein der Zugriff auf die Metadaten würde ausreichen. Derartige Apps für Smartphones werden aktuelle entwickelt und getestet, so Meyer-Lindenberg.

„Fragen wir unsere Patienten, ob sie solche Techniken haben wollen, dann sagen sie oft Ja“, so Meyer-Lindenberg.

Ethische Fragen und negative Folgen

Meyer-Lindenberg führte weiter aus, dass solche Apps auch bei Patienten mit einem hohen Psychose-Risiko eingesetzt werden könnten. Solche Präventionsprogramm würden jedoch auch ethische Fragen aufwerfen, denn wo solle man die Grenzen zwischen „gesund“ und „krank“ setzen? Wer legt Grenzwerte fest und wer überwacht die Daten? All diese Fragen sind noch ungeklärt. Zudem hält es Prof. Gerhard Gründer vom ZI Mannheim für fraglich, „ob die „digitale Phänotypisierung“ mittels Smartphones und anderen Geräten tatsächlich belastbare Rückschlüsse auf Emotionen, Kognition und Verhalten zulässt“.

„Psychisches Erleben ist prinzipiell nicht objektivierbar, weshalb bisher alle Versuche gescheitert sind, eindeutige Biomarker für irgendeine psychische Erkrankung zu identifizieren. Hier werden Mensch und menschliche Psyche als eine komplexe Biomaschine betrachtet, determiniert durch Gene, Moleküle und letztlich auch digitale Signale. Wenn ich diese Maschine nur genau genug beschreibe, so die Vorstellung, dann kann ich das menschliche Wesen zu 100 Prozent verstehen und sein Verhalten vorhersagen, es sogar mit einem Computer simulieren,“ so Gründer.

Hiermit erschaffe man ein bestimmtes Weltbild, indem sich nicht nur die Patienten unwohl fühlen, sondern auch die Ärzte. So nehme ein solches Weltbild den Freiraum zur Zukunftsgestaltung, was negative Folgen haben könnte.

„Auf diese Weise macht Datensammeln möglicherweise krank. Schaffe ich eine App, die mir vorhersagt, ob ich mich suizidiere, oder besser eine Gesellschaft mit weniger Suizidalität?“, führte Gründer am Ende aus.

Hier gibt es Hilfe!

Wer sich in einer Krisensituation befindet und Hilfe benötigt, kann zu jeder Tages- und Nachtzeit anonym die Telefonseelsorge unter den folgenden Nummern anrufen:

0800-1110111 oder 0800-1110222

Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge haben immer ein offenes Ohr und können bei Bedarf Adressen und Anlaufstellen nennen, in denen man sofort Hilfe bekommt.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Therapeutische Hilfe bei Depressionen ist sehr wichtig.

Wenn Betroffene ein Stimmungstief nicht überwinden können und sich eine depressive Phase entwickelt, so sollten sie sich schnellstmöglich in psychotherapeutische Hände begeben.

Eine Psychotherapie oder eine kognitive Verhaltenstherapie sollten stets das Mittel der ersten Wahl sein. Medikamente sind stets das Mittel der zweiten Wahl.

Sollte eine medikamentöse Therapie angezeigt sein, kommen Antidepressiva zum Einsatz, die unerwünschte Nebenwirkungen haben können. Statistiken zufolge hat sich die Verschreibungszahl von Antidepressiva in den letzten elf Jahren verdoppelt. Psychiater, aber auch Hausärzte nehmen den Rezeptblock schnell zur Hand und verschreiben ein Antidepressivum.

Detaillierte Informationen zur Wirkung von Antidepressiva finden Sie in diesem Beitrag.

Ist medizinisches Cannabis eine alternative Behandlungsmethode?

Verschiedene wissenschaftliche Studien legen nahe, dass die Cannabinoide wie das psychoaktive Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und das nicht-psychoaktive Cannabidiol (CBD) aus der Hanfpflanze eine antidepressive Wirkung haben können.

Besonders interessant ist hier eine Studie von der McGill University in Montreal. Die Forscher führten aus, dass die Wirkung von THC auf das depressive Verhalten und das Serotonin-System zurückzuführen sei. Im Rattenmodell konnten sie zeigen, dass eine wiederholte THC-Gabe innerhalb von fünf Tagen einen antidepressiven Effekt zeigte und die Serotonin-Konzentration im Gehirn erhöhte, indem das THC an den Cannabinoid-Rezeptor 1 bindet. Eine einmalige Gabe löste diesen Effekt nicht aus. Zudem senkten hohe THC-Dosen den Serotonin-Gehalt. Deshalb kamen die Forscher zu dem Schluss, dass medizinisches Cannabis mit einem geringen THC-Gehalt als Behandlungsoption in Betracht gezogen werden könnte.

Hier können Sie mehr zu Depressionen und Medizinalcannabis lesen.

Therapeutischer Einsatz von Cannabidiol (CBD)

Cannabidiol (CBD) ist ein Cannabinoid aus der Hanfpflanze (Cannabispflanze), das keine berauschende Wirkung wie das Tetrahydrocannabinol (THC) entfaltet. Forscher gehen davon aus, dass das Cannabinoid ein breites Wirkungsspektrum besitzt. So soll CBD unter anderem entzündungshemmende, angstlindernde und antidepressive Eigenschaften aufweisen.

Brasilianische Forscher erklären im Rahmen ihrer Studien, dass Cannabidiol (CBD) ein vielversprechender Wirkstoff aus der Hanf-Pflanze sei. Allerdings wurden die antidepressiva-ähnlichen Eigenschaften des Cannabinoids noch nicht vollständig untersucht. Ziel der Studie war es daher, bei männlichen Nagetieren zu untersuchen, ob Cannabidiol nach einmaliger Verabreichung schnelle und anhaltende antidepressive Wirkungen hervorrufen kann.

Die Ergebnisse zeigten, dass eine einzelne CBD-Dosis eine dosisabhängig induzierte antidepressivumähnliche Wirkung (7-30 mg/kg) bei Mäusen zeigte, die 30 Minuten (akut) oder 7 Tage (anhaltend) nach der Behandlung dem Zwangsschwimmtest (FST) unterzogen wurden. Im Ergebnis heißt es, dass der Wirkstoff CBD in verschiedenen Tiermodellen, die für Depressionen relevant sind, eine schnelle und anhaltende antidepressive Wirkung hervorruft. Die Daten unterstützen ein vielversprechendes therapeutisches Profil für CBD als neues schnell wirkendes Antidepressivum.

Weitere interessante Studie mit Cannabidiol (CBD)

Eine weitere aktuelle Studie aus dem Jahr 2018 hat sich mit Depressionen im Zusammenhang mit Diabetes beschäftigt. Cannabidiol sei laut den Forschern eine vielversprechende Verbindung aus der Hanf-Pflanze zur Behandlung verschiedener psychiatrischer Erkrankungen.

Im Rahmen der Studie untersuchten sie die potenzielle antidepressivumähnliche Wirkung einer akuten oder subchronischen Behandlung mit CBD bei diabetischen Ratten unter Verwendung des modifizierten Zwangsschwimmtests (mFST). Um die Funktionalität des Endocannabinoidsystems bei diabetischen Tieren besser zu verstehen, untersuchten die Forscher auch die Wirkung von dem Fettsäureamidhydrolasehemmer URB597.

Vier Wochen nach der Behandlung mit Diabetes-Medikamenten erhielten die Versuchstiere eine Cannabidiol- oder URB597-Injektion in unterschiedlich hohen Dosen. Bei der diabetischen Gruppe induzierte die CBD- und URB597-Gabe eine leichte antidepressive Wirkung. Bei der normoglykämischen Gruppe zeigte sich unter der subchronischen Behandlung kein Effekt.

In Anbetracht der Bedeutung des Endocannabinoidsystems für den Wirkungsmechanismus vieler Antidepressiva seien laut den Forschern weitere Studien notwendig.

Können CBD-Produkte helfen?

CBD-Produkte gibt es inzwischen in Form von Kapseln und Cremes. Eines der bekanntesten Cannabidiol-Produkte ist natürlich das CBD-Öl (CBD-haltige Extrakte). Diese CBD-Produkte sind nicht rezeptpflichtig. Der THC-Gehalt ist so gering, dass sie keine psychoaktive Wirkung entfalten. Der wichtigste Inhaltsstoff ist das Cannabinoid Cannabidiol (CBD), das aus der Hanf-Pflanze bzw. aus Nutz-Hanf extrahiert wird.

Zu beachten ist aber, dass CBD-Öl nicht gleich CBD-Öl ist. Es gibt bisher keine standardisierten Herstellungsverfahren für CBD-Öl, weshalb es erhebliche Qualitätsunterschiede gibt. Worauf es beim Kauf von CBD-Öl ankommt, haben wir in diesem Artikel ausführlich beschrieben.

Zu dem freikäuflichen CBD-Öl gibt es bisher keine Studien. Jedoch ist bekannt, dass CBD-Öl Gefühle von Angst lindern kann. Ebenso soll es gegen folgende Beschwerden helfen:

  • Unruhe und Nervosität
  • Kopfschmerzen und Migräne helfen.
  • Schlafstörungen
  • Schmerzen

Diese Cannabidiol-Extrakte dürfen jedoch nicht mit medizinischem Cannabis verglichen werden. Beispielsweise gibt es rezeptpflichtige Cannabisblüten, die einen hohen CBD-Anteil aufweisen und eine ganz andere Wirkung auf den menschlichen Körper haben wie CBD-Öl. Auch in den zuvor aufgeführten Studien wurde CBD in hoher Konzentration verwendet. Das mögliche antidepressive Wirkungsspektrum kann also nicht auf das CBD-Öl übertragen werden. Dennoch gibt es Erfahrungsberichte, dass Cannabidiol-Öl die Stimmung aufhellen kann. Insofern können Betroffene, die unter einem Stimmungstief leiden, durchaus das Öl ausprobieren.

Informieren Sie sich hier über die aktuelle Rechtslage von CBD-Produkten.

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.

 

Quellen:

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