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Studie: Inhaliertes Cannabis reduziert Kopfschmerzen

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

An der Washington State University wurde vor kurzem eine Studie durchgeführt. Im Ergebnis heißt es, dass Inhaliertes Cannabis den Schweregrad von Kopfschmerzen um 47,3 Prozent und von Migräne um 49,6 Prozent senkte.

Studie: Inhaliertes Cannabis reduziert Kopfschmerzen

Der Konsum von Cannabis zur Linderung von Kopfschmerzen und Migräne ist relativ häufig. Doch die Forschung zur Wirksamkeit ist spärlich. Die Forscher der Washington State University wollten herausfinden, ob inhaliertes Cannabis die Beschwerden lindert.

„Wir waren motiviert, diese Studie durchzuführen, weil eine beträchtliche Anzahl von Menschen angibt, Cannabis gegen Kopfschmerzen und Migräne zu verwenden, aber überraschenderweise hatten sich nur wenige Studien mit dem Thema befasst“, führte Carrie Cuttler, die Hauptautorin der Studie laut einem Medienbericht aus.

Es handelt sich um die erste Studie, die große Datenmengen von Kopfschmerzen- und Migränepatienten nutzte, die Cannabis verwenden. Dabei stammen die Daten aus der medizinischen Cannabis-App StrainprintTM. Mithilfe dieser App können Patienten die Symptome vor und nach der Verwendung verschiedener Cannabis-Sorten und -Dosen nachverfolgen. Die Forscher bewerteten 12.293 Sitzungen von Kopfschmerzpatienten und 7.441 Sitzungen von Migränepatienten.

Inhaliertes Cannabis führte nicht zur Symptomverschlechterung

Cuttler und ihre Kollegen sahen keine Beweise dafür, dass inhaliertes Cannabis zu „übermäßigem Kopfschmerz“ führte. Anhand der Daten fanden die Forscher jedoch heraus, dass die Patienten im Laufe der Zeit höhere Dosen Cannabis verwendeten. Das deutet darauf hin, dass die Patienten möglicherweise eine Toleranz gegenüber dem Cannabis entwickelten.

Weiter berichten die Forscher, dass es keine signifikanten Unterschiede in der Schmerzreduktion gab, wenn die Patienten unterschiedliche Cannabissorten nutzten. Da Cannabis aus über 100 Cannabinoiden besteht, deuten die Ergebnisse jedoch laut den Forschern darauf hin, dass verschiedene Cannabinoide oder andere Bestandteile wie Terpene die zentrale Rolle bei der Linderung von Kopfschmerzen und Migräne spielen könnten.

Placebokontrollierte Studien sind notwendig

Weitere Forschungsarbeiten sind laut den Forschern erforderlich. Studienautorin Cuttler erkennt die Grenzen der Strainprint-Studie an, da sie sich auf eine selbst ausgewählte Gruppe von Personen stützt, die möglicherweise bereits damit rechnen, dass Cannabis ihre Symptome lindert, und es nicht möglich war, eine Placebo-Kontrollgruppe einzusetzen.

„Ich vermute, es gibt einige leichte Überschätzungen der Wirksamkeit. Ich hoffe, dass diese Ergebnisse die Forschung motiviert, die schwierige Arbeit der Durchführung von placebokontrollierten Studien zu übernehmen. In der Zwischenzeit erhalten medizinische Cannabispatienten und ihre Ärzte zumindest ein wenig mehr Informationen darüber, was sie von der Verwendung von Cannabis zur Behandlung dieser Erkrankungen erwarten können“, führte Cuttler abschließend aus.

Lesen Sie hier mehr zu Kopfschmerzen und Medizinalcannabis.

 

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