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Studie: Cannabis reduziert Beschwerden bei Krebs

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Forscher in Minnesota haben jetzt die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlicht. Hierin heißt es, Krebspatienten von Medizinalcannabis profitieren können und dabei helfen kann, verschiedene Beschwerden zu lindern.

Studie: Cannabis reduziert Beschwerden bei Krebs

Die Forscher des Minnesota Department of Health (MDH) berichteten jetzt im Rahmen ihrer Studie über mehr als 1 000 krebskranke Patienten, die sich in das medizinische Cannabis-Programm von Minnesota eingeschrieben hatten. Im Ergebnis heißt es, dass die Patienten vier Monate nach Beginn der Cannabistherapie über eine signifikante Besserung ihrer Symptome berichteten. Zu diesen Symptomen gehörten laut der Studie:

  • Angstzustände
  • Appetitlosigkeit
  • Depressionen
  • Schlafstörungen
  • Müdigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schmerzen

„Es ist ermutigend zu sehen, dass dieses Programm für medizinisches Cannabis Krebspatienten hilft. Das Programm soll dazu beitragen, das wissenschaftliche Verständnis des Behandlungspotenzials von Cannabis zu verbessern. Diese neuesten Erkenntnisse zeigen, dass das Programm auch dazu einen wertvollen Beitrag leistet“, erklärte Jan Malcolm vom Minnesota Department of Health.

Durchführung der Studie in Minnesota

Die Studie umfasste die Datenanalyse von 1 120 Krebspatienten, die zwischen dem 1. Juli 2015 und dem 31. Dezember 2017 in das medizinische Minnesota-Cannabis-Programm aufgenommen wurden. Unter Verwendung einer numerischen Skala berichteten die Patienten vor jedem Erwerb des medizinischen Cannabis über acht Symptome. Viele Patienten erreichten eine Verringerung des Schweregrads der Symptome und behielten diesen Nutzen für mindestens vier Monate bei.

Das medizinische Cannabis-Programm von Minnesota ist besonders für Forscher von Nutzen, da es auf gut kontrollierten Cannabis-Produkten beruht und einen Patientenregistrierungs- und Umfrageprozess beinhaltet.

„Der Zugang zu medizinischen Cannabisprodukten hat zugenommen, obwohl es nur wenige große Studien gibt, die gute Daten über die Auswirkungen liefern. Diese Studie zeigt uns, dass einige Patienten eine klinisch sinnvolle Reaktion auf die Verwendung von medizinischem Cannabis zur Bekämpfung von Krebssymptomen oder deren Behandlung haben, und die Ergebnisse werden dazu beitragen, unsere zukünftige Forschung zu lenken“, so Dr. Dylan Zylla, Co-Autor der Studie.

Linderung der Symptome dank Medizinalcannabis

Nahezu die Hälfte der Patienten, die zum Zeitpunkt ihrer Cannabiszertifizierung unter Erbrechen litten, berichtete, dass der Schweregrad des Erbrechens innerhalb von vier Monaten nach der ersten Cannabisanwendung um mehr als 30 Prozent gesunken war. Die Patienten berichteten auch über Nebenwirkungen, die möglicherweise auf das Medizinalcannabis zurückzuführen sind. Etwa elf Prozent der Patienten berichteten über Müdigkeit, Mundtrockenheit und gesteigerten Appetit.

„Kein anderes staatliches medizinisches Cannabis-Programm sammelt so viele Informationen über Patienten wie das Minnesota-Programm. Dies ist ein direktes Abbild der Verpflichtung des Programms, aus den Erfahrungen der Patienten zu lernen. Es ist erfreulich zu sehen, welche Vorteile Medizinalcannabis besitzt und dass die Nebenwirkungen sehr gering sind“, erklärte Susan Anderson, Co-Autorin der Studie.

Legalisierung von Medizinalcannabis in den USA

Mehr als 30 Staaten haben Medizinalcannabis für verschiedene Krankheiten und Beschwerden legalisiert. Diese erhöhte Verfügbarkeit hat die Patienten dazu veranlasst, ihre Ärzte zur Anwendung zu befragen. Die Daten zeigen jedoch, dass Ärzte sich normalerweise nicht ausreichend darauf vorbereiten, ihre Patienten zu Cannabisprodukten zu beraten.

Zylla und Kollegen, darunter der MDH-Forscher Dr. Tom Arneson, veröffentlichten entsprechende Umfragedaten. Diese zeigten, dass 65 Prozent der Onkologen die Verwendung von pharmazeutischem Cannabis befürworteten. Zudem wünschten sich 85 Prozent der Befragten mehr Informationen zu diesem Thema.

„Die Daten sind vielversprechend, aber wir brauchen eine gründliche und qualitativ hochwertige Forschung, um fortfahren zu können, um sowohl die Risiken als auch die potenziellen Vorteile von medizinischem Cannabis vollständig zu verstehen. Unsere Patienten mit fortgeschrittenen malignen Erkrankungen konzentrieren sich oft auf die Lebensqualität. Es ist von größter Wichtigkeit, sichere, effektive und kostengünstige Möglichkeiten zu finden, wie sie Symptome behandeln können“, so Zylla.

Zylla und seine Kollegen planen die Durchführung einer randomisierten Studie an Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen. Sie wollen herausfinden, wie Medizinalcannabis die Schmerzkontrolle und den Opioidkonsum beeinflusst.

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