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Neue Studie: CBD gegen Psychosen bei Parkinson

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Eine klinische Studie wird jetzt in Großbritannien die Verwendung von Cannabidiol (CBD) bei Menschen mit Parkinson-bedingter Psychosen untersuchen.

Neue Studie: CBD gegen Psychosen bei Parkinson

Einem Medienbericht ist zu entnehmen, dass Parkinson UK, der größte gemeinnützige Geldgeber für Parkinson-Forschung in Europa, mit Wissenschaftlern am King’s College London kooperiert. 1,2 Millionen Pfund fließen in die klinische Phase-II-Studie. Dies ist die erste groß angelegte Studie, die vorläufige Beweise für die Sicherheit und Wirksamkeit von CBD liefern soll, um die Symptome der Parkinson-bezogenen Psychosen, die durch Halluzinationen und Wahnvorstellungen gekennzeichnet ist, zu lindern.

Psychosen – ein häufiges Parkinson-Symptom

Derzeit leben in Großbritannien 145.000 Menschen mit Parkinson. Zwischen 50 und 60 Prozent der Betroffenen entwickeln im Rahmen der Erkrankung Psychosen. Die Betroffenen leiden dann unter Halluzinationen und Wahnvorstellungen.

Für Menschen mit Parkinson und ihre Familien ist dies sehr beängstigend und belastend. In der Regel erfolgt hier eine medikamentöse Behandlung mit Antipsychotika. Dies kann jedoch zu einer Verschlechterung der motorischen Symptome führen. Außerdem können weitere schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten.

In Großbritannien gibt es aktuell keine zugelassenen Medikamente gegen Parkinson-bedingte Psychosen.

Umfrage unter Parkinson-Patienten

Weiter heißt es in dem Bericht, dass in einer kürzlich durchgeführten Umfrage Parkinson-Patienten erklärten, dass sie medizinisches Cannabis verwenden würden, wenn belastbare Beweise dafür vorliegen, dass die Einnahme sicher und wirksam bei der Behandlung von Parkinson-Symptomen ist.

Teilnehmer-Rekrutierung beginnt Anfang 2020

Die Rekrutierung der Probanden für die Studie soll Anfang 2020 beginnen. Danach startet ein sechswöchiger Pilotversuch, um die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von CBD in pharmazeutischer Qualität bei Menschen mit Parkinson-bedingten Psychosen zu bewerten. Um die optimale Dosis zu finden, wird CBD oral in Kapseln mit einer Dosis von bis zu 1.000 mg/Tag verabreicht.

In der zweiten Phase werden 120 Personen mit Parkinson-bedingten Psychosen rekrutiert, um an einer 12-wöchigen doppelblinden, placebokontrollierten Studie teilzunehmen.

Sicherheit und Wirksamkeit von CBD

Die Wissenschaftler werden die Sicherheit und Wirksamkeit von CBD bewerten, wobei die Hälfte der Gruppe CBD und die andere Hälfte ein Placebo erhält. Hiernach erfolgt dann die detaillierte Bewertung der psychotischen, motorischen und nichtmotorischen Symptome. Mithilfe der Bildgebung des Gehirns sollen die Auswirkungen von CBD untersucht werden.

„Diese Studie wird den Wert von CBD für die Behandlung der Symptome von Halluzinationen und Wahnvorstellungen bei Parkinson-Patienten belegen. Dies könnte dazu führen, dass ein reguliertes Medikament auf CBD-Basis verschrieben werden könnte. Wir hoffen, dass diese einzigartige Studie das Potenzial von CBD zur Linderung einiger wichtiger Symptome aufzeigt und uns einen Schritt näher an die Bereitstellung einer Behandlung bringt, die die Lebensqualität der Betroffenen verbessert“, führte Dr. Arthur Roach, Forschungsleiter bei Parkinson UK aus.

Der leitende Forscher, Professor Sagnik Bhattacharya, Professor für translationale Neurowissenschaften und Psychiatrie am King’s College London, erklärte, dass in dieser klinischen Studie zum ersten Mal festgestellt wird, ob CBD das abnormale Funktionieren des Gehirns korrigieren kann, das Symptome wie Halluzinationen und Wahnvorstellungen hervorruft. Derzeitige Behandlungen, die von Ärzten für Psychosen verschrieben werden, wirken in der Regel blockierend auf Dopaminrezeptoren, die die Probleme von Parkinson-Patienten mit Bewegung und anderen Symptomen der Erkrankung verstärken können.

„Wir werden untersuchen, wie sicher CBD bei Parkinson-Patienten ist, wie die richtige Dosierung ist und wie es zusammen mit den verschiedenen Medikamenten, die möglicherweise bereits angewendet werden, toleriert wird. Die Studie wird auch die Auswirkungen von CBD auf andere Symptome untersuchen. Wir hoffen, dass dies zu groß angelegten klinischen Studien führen wird,“ führte Bhattacharya weiter aus.

Wenn Sie mehr über die Parkinson-Krankheit und die Behandlung mit Medizinalcannabis erfahren möchten, lesen Sie bitte diesen Artikel.

 

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.

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