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Suchtbekämpfung mit CBD – neue Studie

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Einer neuen Studie zufolge könnte das nicht-psychoaktive Cannabinoid Cannabidiol (CBD) bei der Suchtbekämpfung eingesetzt werden. Laut den Ergebnissen ist CBD vermutlich in der Lage, das Verlangen nach Drogen zu reduzieren.

Suchtbekämpfung mit CBD – neue Studie

CBD zur Suchtbekämpfung, um das Verlangen nach Drogen zu reduzieren? Laut den Forschern des Suchtinstituts des Mount Sinai soll das möglich sein.

„Das intensive Verlangen ist es, was den Drogenkonsum antreibt. Wenn wir ein Medikament haben, das dieses Verlangen abschwächen könnte, kann dies das Risiko eines Rückfalls und einer Überdosierung erheblich verringern,“ erklärte die Forscherin Yasmin Hurd.

Durchführung der Studie

An der Studie nahmen 42 erwachsene Probanden teil, die eine Vorgeschichte mit Heroin aufweisen. Während der Durchführung der Studie mussten sie auf die Droge verzichten. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt 800 Milligramm des CBD-Medikamentes Epidiolex, eine weitere Gruppe 400 Milligramm und eine weitere ein Placebo. Alle Teilnehmer erhielten an drei aufeinanderfolgenden Tagen einmal täglich eine Dosis. Insgesamt lief die Studie über zwei Wochen.

Während dieser zwei Wochen wurden den Probanden in mehreren Sitzungen Bilder oder Videos von Naturszenen oder vom Drogenkonsum gezeigt. Danach wurden sie gebeten, ihr Verlangen und ggf. Ängste zu bewerten.

Suchtbekämpfung: CBD scheint das Verlangen nach Drogen zu reduzieren

Eine Woche nach der letzten CBD-Gabe berichteten diejenigen, die CBD erhalten hatten, eine zwei- bis dreifache Reduktion des Verlangens im Vergleich zur Placebogruppe. Dabei war der Unterschied zwischen den beiden CBD-Gruppen vernachlässigbar.

Darüber hinaus stellten die Forscher fest, dass der Cortisol-Spiegel (Stresshormon) bei den Probanden aus den CBD-Gruppen deutlich niedriger war als bei den Probanden in der Placebo-Gruppe. Die Teilnehmer berichteten von sehr wenigen Nebenwirkungen wie leichtem Durchfall, Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Die Forscher planen jetzt, eine sechsmonatige Langzeitstudie durchzuführen. Denn es müssen noch viele Fragen beantwortet werden, einschließlich der besten Dosis. Außerdem wollen die Forscher auch den Mechanismus im Gehirn verstehen, der dazu führt, dass CBD das Suchtverlangen reduziert.

Suchtbekämpfung bei Opioidabhängigkeit?

Die Forscher gehen davon aus, dass CBD möglicherweise auch in der Lage ist, bei weiteren Abhängigkeitssyndromen hilfreich zu sein, insbesondere bei einer Opiodabhängigkeit. Seit dem Jahr 2000 sind fast 400.000 Amerikaner an opioidbedingten Ursachen gestorben, nur geringfügig weniger als die Zahl der amerikanischen Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg ums Leben kamen.

„Viele Menschen sterben und es besteht die Notwendigkeit, entsprechende Medikamente zu entwickeln“, erklärte Hurd.

Dr. Julie Holland, ehemalige Dozentin der an der School of Medicine der University of New York erklärte, dass Opioide häufig gegen Schmerzen und Entzündungen zum Einsatz kommen. Auch hier könnte CBD eine Alternative sein.

„Wir müssen alle möglichen Behandlungen nutzen, um Menschen mit chronischen Schmerzen zu helfen. Und wir müssen andere Wege zu finden, um ihre Symptome zu kontrollieren und Menschen mit einer Opioidabhängigkeit zu helfen“, so Holland.

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Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.

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