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Synthetisches CBD gegen Epilepsie: Neue Studie

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Synthetisches CBD, also eine synthetische Version des Cannabinoids Cannabidiol (CBD) scheint ähnlich gut wie die natürliche Version gegen Epilepsieanfälle zu wirken. Das legt zumindest eine aktuelle Studie nahe.

Synthetisches CBD gegen Epilepsie: Neue Studie

Verschiedene Studien haben bereits gezeigt, dass die Cannabinoide THC und CBD die Anfallshäufigkeit bei Epilepsie-Patienten reduzieren konnten. Die Forscher der University of California experimentierten nun mit synthetischen Varianten des Cannabinoids CBD und entwickelten eine Methode, um synthetisches CBD herzustellen.

Synthetisches CBD: Was ist H2CBD?

Bei H2CBD (8,9-Dihydrocannabidiol) handelt es sich um ein Molekül, das eine ähnliche Struktur aufweist wie das CBD aus der Cannabispflanze. Die Forscher sehen hier einen Vorteil. Denn synthetisches CBD kommt nicht in der Cannabispflanze vor, sodass es auch keinen rechtlichen Beschränkungen unterliegt. Außerdem ist für die Herstellung kein Pflanzenanbau notwendig.

Synthetisches CBD: Durchführung der Studie

Die Forscher verabreichten 60 männlichen Ratten synthetisches CBD und erklärten im Anschluss, dass dieses ähnliche Erfolge erzielte wie das natürliche Pendant. Im Ergebnis heißt es, dass sich nicht nur die Anfallshäufigkeit reduzierte, sondern auch die Stärke einzelner epileptischer Anfälle. Obwohl es sich hierbei lediglich um eine Tierstudie handelt, sehen die Forscher in dem synthetischen CBD schon eine sichere Alternative zu dem natürlichen CBD.

Weiter heißt es in dem Ergebnis, dass die Forscher das Potenzial des synthetischen CBDs weiter erforschen wollen. Klinische Studien sollen ebenfalls folgen. Zudem soll die Universität bereits ein Patent für das H3CBD als Antiepileptikum gestellt haben.

Synthetisches CBD oder natürliches CBD?

Die Ergebnisse der zuvor genannten Studie decken sich nicht mit denen aus einer Studie bzw. einer Meta-Analyse, die von brasilianischen Forschern durchgeführt wurde (Leafly.de berichtete). Im vergangenen Jahr analysierten die Forscher die Ergebnisse von Beobachtungsstudien zur Behandlung der refraktären Epilepsie mit CBD-Produkten. Unter anderem untersuchten die Forscher auch, ob es in der Wirksamkeit einen Unterschied macht, wenn die Betroffenen CBD-reiche Extrakte oder gereinigte CBD-Produkte (Isolate) verwendeten. Insgesamt analysierten die Forscher die Daten von 670 Patienten.

Im Ergebnis heißt es, dass sich die CBD-reichen Extrakte im Vergleich zu Isolaten wesentlich wirksamer zeigten, und zwar in Bezug auf die Anfallshäufigkeit und die Schwere der Epilepsieanfälle. Dies führten die Forscher auf die synergistischen Effekte von CBD mit anderen Phytocannabinoiden und Terpene (Entourage-Effekt) zurück. Aber auch hier müssen noch kontrollierte klinische Studien folgen, um klare Aussagen tätigen zu können.

Erfahren Sie hier mehr zur Cannabis-Therapie bei Epilepsie.

Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.

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