Das Motto zum diesjährigen Tag der Deutschen Einheit lautet „Nur mit Euch“. Die Ausrichtung der Feierlichkeiten zum 3. Oktober erfolgt von jenem Bundesland, das den Bundesratsvorsitz innehat. Dieser wechselt jährlich. Dabei sind die Feste zum Tag der Deutschen Einheit auch gleich der Abschluss der Bundesratspräsidentschaft Berlins, die jetzt an das Bundesland Schleswig-Holstein übergeben wird.
Seit Montag feiern in Berlin die Menschen aus aller Welt gemeinsam die Freiheit und die Demokratie an historischen Schauplätzen wie dem Potsdamer Platz, im Tiergarten sowie rund um das Reichstagsgebäude. Auch am Brandenburger Tor, jener Ort, an dem die Wiedervereinigung einst vollzogen wurde, finden Feste und Veranstaltungen zum Tag der Deutschen Einheit statt. Neben den Vertretungen aller Bundesländer präsentieren sich auch der Bundestag, der Bundesrat und die Bundesregierung.
Leafly feiert den Tag der Deutschen Einheit
Wir haben bereits mit rund 50 Betroffenen Interviews durchgeführt, die von ihren Erkrankungen und Erfahrungen mit Medizinalhanf berichteten. In einem ausführlichen Artikel haben wir die Ergebnisse einer Auswertung präsentiert. Hier wird auch aufgezeigt, aus welchen Bundesländern die Cannabispatienten stammen, und zwar hauptsächlich aus den neuen Bundesländern. Aber egal, ob West- oder Ostdeutschland – wir möchten den heutigen Tag der Deutschen Einheit noch einmal dazu nutzen, um uns bei allen zu bedanken: Ihr tragt dazu bei, über das Thema Cannabis als Medizin aufzuklären! „Nur mit Euch“ ist dies möglich!
Aktuelle Statistiken zu Cannabis als Medizin
Laut den Statistiken des GKV-Spitzenverbandes sind im ersten Quartal 2018 insgesamt 79.894 Cannabis-Verordnungen zulasten der Krankenkassen erfolgt. Dies entspricht ungefähr einer Verdopplung im Vergleich zum ersten Quartal 2017. Hier waren es 35.709 Cannabis-Verordnungen. Folglich wächst der Bedarf an Medizinalhanf immer weiter.
Darüber hinaus berichtet der GKV-Spitzenverband, dass im ersten Halbjahr 2018 am häufigsten Cannabisblüten verordnet wurden. Insgesamt waren es 31.672 Cannabis-Verordnungen. Danach folgen die cannabishaltigen Zubereitungen mit 24.519 Verordnungen und Fertigarzneimittel wie Sativex mit 22.555 Verordnungen. Zu beachten ist hier aber, dass Selbstzahler und Privatversicherte nicht in dieser Statistik enthalten sind. Zudem zählen bei der Statistik auch Folgeverordnungen, sodass sich keine direkten Rückschlüsse auf die genauen Patientenzahlen ziehen lassen.
Importmenge von Medizinalhanf übertrifft Vorjahresmenge
Der zunehmende Bedarf an Medizinalhanf spiegelt sich auch in den Importmengen wider, erläutert der GKV-Spitzenverband. Nach Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums wurden im Jahr 2017 insgesamt 1.200 Kilogramm Cannabisblüten eingeführt. Im ersten Halbjahr 2018 waren es schon rund 1.620 Kilogramm. Die drogenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion Dr. Kirsten Kappert-Gonther, mit der Leafly im Januar 2018 ein Interview führte, hatte diese Zahlen angefordert.
Ab dem Jahr 2020 erfolgt der Anbau von pharmazeutischem Cannabis in Deutschland. Im Juli startete der erneute Versuch einer Ausschreibung. In diesem neuen Verfahren ist eine jährliche Produktionsmenge von 2.600 Kilogramm Medizinalhanf veranschlagt. Das entspricht 10,4 Tonnen für den vierjährigen Ausschreibungszeitraum. Bei der ersten Ausschreibung waren es nur 6,6 Tonnen Cannabis. Doch auch die 10,4 Tonnen Cannabis werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht den zukünftigen Bedarf decken.