Forscher der University of Bath und King’s College London konnten im Rahmen ihrer Studie jetzt zeigen, dass sich der THC-Gehalt in Cannabis verdoppelt hat. So geben die Forscher an, dass Cannabis zweimal so stark sei wie im Jahr 2006. Hierfür werteten die Forscher Daten aus 28 EU-Mitgliedsstaaten, der Türkei und Norwegen aus. Dabei bezogen sich die Daten vorwiegend auf Drogen, die von der Polizei beschlagnahmt wurden.
Ergebnisse zum THC-Gehalt
In Europa sei der durchschnittliche THC-Gehalt in Cannabisharz von über acht Prozent im Jahr 2006 auf über 17 Prozent im Jahr 2016 gestiegen. In den psychoaktiven Pflanzenteilen von Cannabis hätte der mittlere THC-Gehalt von fünf auf über zehn Prozent zugenommen.
Darüber hinaus geben die Forscher an, dass sich in Europa auch die Durchschnittspreise für Marihuana in derselben Zeit erhöht hätten. Und zwar von 7,36 Euro auf 12,22 Euro pro Gramm. Die Preise für Haschisch sind von 8,21 Euro auf 12,27 Euro gestiegen. Hieraus schlussfolgerten die Forscher, dass der THC-Gehalt im Cannabisharz schneller gestiegen sei als der Preis. Damit würden Cannabiskonsumenten mehr THC pro Euro erhalten.
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Forscher sind besorgt über diese Entwicklung
Die Ergebnisse ihrer Studie führen die Forscher darauf zurück, dass sowohl in europäischen Ländern als auch in benachbarten Ländern wie Marokko immer öfter Cannabissorten mit einen besonders hohen THC-Gehalt angebaut werden. Hierüber zeigten sich die Forscher besorgt, denn Cannabiskonsumenten würden ihre Gewohnheiten nicht unbedingt den höheren THC-Mengen anpassen. Das heißt, sie konsumieren weiterhin ihre gewohnte Menge, auch wenn der THC-Gehalt gestiegen ist. Dies würde insbesondere das Risiko für psychoseähnliche Zustände und Angstzustände steigern.
Darüber hinaus geben die Forscher an, dass der CBD-Gehalt in den gezüchteten Cannabispflanzen niedriger ausfällt, wenn THC-reiche Sorten gezüchtet werden. Problematisch ist dies, weil CBD als angstlösend und entspannend gilt. Außerdem kann CBD die THC-Wirkung abschwächen.