Die Studie wurde im Journal of Epidemiology and Community Health (JECH) veröffentlicht und ist die erste, die den Zusammenhang zwischen der Fruchtbarkeit (der durchschnittlichen pro-Zyklus-Wahrscheinlichkeit der Empfängnis) und Cannabiskonsum bewertete.
An Unfruchtbarkeit leiden ungefähr 15 Prozent der Paare. Da dies Kosten von ca. fünf Milliarden US-Dollar pro Jahr verursacht, ist es von hoher Bedeutung, dass Risikofaktoren wie etwa der Cannabiskonsum ermittelt werden.
Cannabis wird sehr häufig konsumiert und frühere Studien haben bereits die Auswirkungen auf die Fortpflanzungshormone und die Spermienqualität untersucht. Bisher sind die Ergebnisse dieser Studien jedoch widersprüchlich.
In der Schwangerschaftsstudie Online (PRESTO), einer webbasierten prospektiven Kohortenstudie nordamerikanischer Paare, befragten Forscher insgesamt 4.194 Frauen zwischen 21 und 45 Jahren, die in den Vereinigten Staaten oder Kanada leben.
Die Studie wurde speziell für Frauen entwickelt, die keine Empfängnisverhütung oder Fruchtbarkeitsbehandlung in Anspruch nahmen. Weibliche Teilnehmer erhielten zudem die Möglichkeit, ihre männlichen Partner zur Teilnahme einzuladen. Insgesamt nahmen dann 1.125 männlichen Partner an der Studie teil.
Die Forscher fanden heraus, dass im Zeitraum von 2013 bis 2017 etwa 12 Prozent der weiblichen Teilnehmer und 14 Prozent der männlichen Teilnehmer Cannabis konsumiert haben. Während des Studienzeitraumes waren die Empfängniswahrscheinlichkeiten zwischen Paaren, die Cannabis konsumierten und denen die nicht konsumierten ähnlich.
So schlussfolgerten die Forscher, dass wenige allgemeine Verbindungen zwischen dem weiblichen oder männlichen Cannabis-Konsum und der Fruchtbarkeit bestehen. Die Forscher betonten aber auch, dass es eine Herausforderung darstellte, Menschen korrekt nach der konsumierten Menge an Cannabis zu klassifizieren, besonders wenn man sich auf selbstberichtete Daten verlässt.
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Quellen:
- Boston University School of Medicine, 2018, Marijuana use does not lower chances of getting pregnant