Gestern Mittag gegen 13:00 Uhr bauten etwa zehn Polizeibeamte den Cannabis-Automaten in Trier ab. Einem Bericht zufolge führt die Staatsanwaltschaft drei Ermittlungsverfahren gegen die Betreiber des Cannabis-Automaten und des Head-Shops. Diesen wird zur Last gelegt, CBD-haltige Substanzen verkauft zu haben, die einen THC-Gehalt zwischen 0,08 und 0,15 Prozent enthielten. Von den Betreibern wurden die Produkte als legale Substanzen angeboten, die gemäß dem Betäubungsmittelrecht nicht verboten seien. Jedoch ist die Staatsanwaltschaft der Auffassung, dass hier Betäubungsmittel zu Konsumzwecken verkauft wurden. Und da die Betreiber keine Erlaubnis zum Umgang mit Betäubungsmitteln besitzen, bestehe der Verdacht, dass sie sich wegen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmittel strafbar gemacht hätten.
Weiter heißt es in dem Bericht, dass mithilfe von entsprechenden Beschlüssen die Geschäfte in Trier, Heidelberg, Kassel und Bonn durchsucht worden seien. Mehrere Produkte seien beschlagnahmt worden, die jetzt auf ihren Wirkstoffgehalt durch einen chemischen Sachverständigen untersucht werden. Deshalb sei auch der Cannabis-Automat beschlagnahmt worden.
Ursprüngliche Meldung vom 28. März 2019
Kai Schmieder, der Betreiber des Cannabis-Automaten in Trier, hat uns mitgeteilt, dass der Automat in der Nacht vom 26. auf den 27. März ein Ziel von Vandalismus wurde. So wurde die Glasscheibe des Automaten mit einem Stein eingeschlagen. Produkte aus dem Automaten wurden jedoch nicht gestohlen. Schmieder wird den Automaten jetzt schnell reparieren lassen, sodass er nächste Woche wieder einsatzbereit ist.
Ursprüngliche Meldung vom 25. März 2019
Kai Schmieder aus Trier gründete vor drei Jahren ein Startup-Unternehmen. Zunächst gab es einen Online-Shop. Aufgrund des rasanten Wachstums eröffnete Schmieder dann im April 2018 das erste Geschäft in Trier. Inzwischen gibt es den „The Jeffrey Shop“ in Heidelberg, Kassel und Bonn. Weitere Geschäfte in Köln und Koblenz sind geplant. Und seit kurzem steht in Trier auch der erste Cannabis-Automat (s. Bild: Quelle: dpa/Harald Tittel).
„Ich wollte eine neue Art von Headshop etablieren und zeigen, dass der Umgang mit Cannabis nicht unbedingt negativ behaftet sein muss“, erklärte Schmieder gegenüber der Presse.
Weiter erklärte Schmieder, dass es ihm wichtig sei, dass sich die Kunden im Geschäft wohlfühlen und die Hanfprodukte zu einem fairen Preis erwerben können.
Was gibt es in dem Cannabis-Automat?
In Österreich und in der Schweiz gibt es sie bereits und jetzt auch in Deutschland. Der grün-lackierte Cannabis-Automat steht an der Wand einer Sports-Bar mitten in der Innenstadt von Trier. In dem Cannabis-Automat gibt es verschiedene CBD-Produkte sowie Rauchzubehör. Darunter auch gepresste und getrocknete CBD-Blüten in Tütchen und Extraktkügelchen in Plastikdosen.
Vom Gesetz her sind CBD-Blüten in Deutschland illegal (Leafly.de berichtete). Wir haben mit Kai Schmieder bereits Kontakt aufgenommen, um offene Fragen zu klären.
Aus den CBD-Blüten könne man Tee machen oder damit backen, erklärte der 35-Jährige gegenüber der Presse. Weiter heißt es, dass Kunden von einer „beruhigenden und entspannenden Wirkung der CBD-Produkte“ berichten. Interessant ist auch, dass nicht nur junge Menschen CBD-Produkte kaufen.
„Wir haben auch bis 80-Jährige, die auf Tees und Öle aus gesundheitlichen Gründen schwören“, so Schmieder.
Darüber hinaus erklärte Schmieder zu den Vorteilen des Cannabis-Automaten in einem Medienbericht:
„Das ist anonym und das wollen viele. Sie wollen nicht in der Öffentlichkeit zeigen, was sie da konsumieren.“
Mehrere Cannabis-Automaten in Deutschland in Planung
Laut Schmieder soll der Cannabis-Automat in Trier nicht der einzige bleiben. Auch in weiteren deutschen Städten will er Automaten aufstellen. Außerdem könne sich Schmieder vorstellen, zukünftig auf den internationalen Markt zu gehen.