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Banken und Cannabisgeschäfte

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Viele Banken in den USA wollen keine Geschäfte mit Cannabisunternehmen tätigen, da sie Konsequenzen durch die Behörden befürchten. Aktuelle Zahlen zeigen jetzt aber, dass sich dennoch zahlreiche Banken mit Cannabisunternehmen einlassen.

Banken und Cannabisgeschäfte

Im Februar diesen Jahres haben wir bereits darüber berichtet, dass sich zahlreiche US-amerikanische Banken davor scheuen, Kundenbeziehungen zu Cannabisunternehmen oder aber mit Personen aus der Cannabisbranche einzugehen. Denn die Banken befürchten, mit Aufsichtsstellen oder Ermittlungsbehörden in Konflikte zu geraten.

Einem Medienbericht zufolge haben Banken und Genossenschaftsbanken im vergangenen Jahr jedoch dennoch mehr Geschäfte mit Cannabisunternehmen getätigt als vermutet. Laut aktueller Daten waren zum Ende des Jahres 2018 insgesamt 113 Genossenschaftsbanken sowie 438 Banken im Cannabisgeschäft aktiv. Diese Zahlen stiegen im März diesen Jahres auf 140 Genossenschaftsbanken und 493 Banken.

Die Daten erhob das Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) des Finanzministeriums. Dieses überwacht den Bereich der Finanzdienstleistungen für die Cannabisbranche und erstellt „Berichte zu verdächtigen Aktivitäten („suspicious activity reports“ (SAR), die die Institutionen gemäß den Cannabis Banking-Richtlinien veröffentlichen. Die Obama-Regierung hatte diese noch im Jahr 2017 eingeführt.

Banken gehen immer noch Risiken ein

Weiter heißt es in dem Bericht, dass die Banken immer noch erhöhte Risiken eingehen und dass sie befürchten, von den Finanzbehörden bestraft zu werden. Denn Cannabis und Cannabisprodukte sind auf der Bundesebene immer noch illegal. Die Zahl der Banken, die diese Risiken eingehen, steigt jedoch kontinuierlich. Zudem heißt es in dem Bericht, dass ein Gesetzesentwurf, der nun auch parteiübergreifende Unterstützung erhalten hat, zur Abstimmung ins Repräsentantenhaus gelangt ist.

SAFE Banking Act könnte Unsicherheit reduzieren

Der Secure and Fair Enforcement (SAFE) Banking Act könnte die Unsicherheiten im Bankensektor in Bezug auf Cannabis deutlich senken. Im Mai ist der Gesetzesentwurf schon durch das House Financial Service Committee gelaufen. Die Abstimmung soll im Juli erfolgen.

Eine legale Geschäftstätigkeit der Banken in der Cannabisindustrie könnte die Transparenz erhöhen, so die Befürworter der Gesetzesänderung. Zudem könnte es die Besteuerung vereinfachen, da zahlreiche Cannabisunternehmen zum größten Teil mit Bargeld arbeiten.

Darüber hinaus erfährt der Gesetzesentwurf auch außerhalb des Kongresses Unterstützung. So haben 20 Gouverneure ein Schreiben unterzeichnet, dass die Verabschiedung dieses Gesetzes unterstützte. Ebenso unterzeichneten die Bankenkommissionen aller US-Bundesstaaten und viele Generalstaatsanwälte dieses Schreiben.

 

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