Einem Bericht zufolge untersucht jetzt ein Forscherteam der University of Georgia, wie sich legalisiertes medizinisches Cannabis auf Menschen mit chronischen Schmerzen auswirkt. Bisher haben 34 Bundesstaaten und der District of Columbia medizinische Cannabisgesetze oder Manufactured Cannabis Licensing Systems (MCLS) verabschiedet, die entweder den Anbau zu Hause oder den Verkauf von Cannabis in Apotheken für die Qualifizierung von Erkrankungen legalisieren.
Die Forscher wollen herausfinden, ob MCLs das Gesundheitsverhalten von Menschen mit chronischen Schmerzen verändern. Außerdem wollen sie herausfinden, ob sie traditionelle Schmerzbehandlungen mit medizinischem Cannabis ersetzen oder reduzieren.
NIH übernimmt die Kosten der Studie
Das Forschungsprojekt wird mit 3,5 Millionen US-Dollar vom National Institute on Drug Abuse finanziert. Dabei handelt es sich um eine Abteilung der National Institutes of Health. Für die Studie arbeitet David Bradford von der School of Public and International Affairs der UGA unter anderem mit Grace Bagwell Adams vom College of Public Health zusammen.
Adams führte zu der geplanten Studie aus, dass ihre Arbeit zu einem besseren Verständnis der Intersektionalität der medizinischen Cannabispolitik und des Verhaltens von Patienten mit chronischen Schmerzen beiträgt.
Medizinisches Cannabis reduziert Opioidkonsum
Bradford erklärte, dass Forscher nach der Implementierung von MCLs durch die Bundesstaaten eine Reduzierung des Gesamtkonsums von verschreibungspflichtigen Medikamenten dokumentierten. Und zwar vor allem von Opioiden.
„Es gibt jedoch kaum Untersuchungen darüber, wie eine große repräsentative Stichprobe einzelner Patienten auf den Zugang zu medizinischem Cannabis reagiert. Sehen wir viele Patienten, die den Opioidkonsum reduzieren oder nur wenige Patienten, die um ein Vielfaches reduzieren? Was passiert mit anderen Arten der Gesundheitsversorgung, wie Notaufnahmen oder Arztbesuchen? Wir wissen es nicht und freuen uns, es herauszufinden“, so Bradford.
Weitere Forschungsfelder
Die Forschung wird auch neue Wege für Staaten wie Georgia beschreiten. Diese haben Cannabisextrakte mit niedrigem THC- und hohem CBD-Gehalt erlaubt.
„Bisher hat niemand untersucht, ob diese Cannabisextrakt-Gesetze den Gebrauch im Gesundheitswesen verändern. Wir werden die Ersten sein, die dies systematisch evaluieren. Und wir können Georgia und anderen politischen Entscheidungsträgern hoffentlich eine Vorstellung davon geben, was zu erwarten ist, wenn diese Politik weitergeführt wird,“ so Bradford.
Beschaffung der Daten
Die Forscher werden mit dem Research Data Assistance Center (RESDac) der University of Minnesota zusammenarbeiten. Außerdem ziehen sie die Datenbank des Health Care Cost Institute (HCCI) für die Studie mit heran.
„Dr. Bradford, Abraham und Adams verfügen über fundiertes Fachwissen bei der Bewertung von wirtschaftlichen und gesundheitlichen Ergebnissen im Zusammenhang mit medizinischem Cannabis. Angesichts der wachsenden Zahl von Bundesstaaten und Gemeinden, die grünes Licht für die medizinische Verwendung von Cannabis geben, könnte ihr neues NIH-Projekt nicht aktueller sein“, erklärte Matthew Auer, Dekan der School of Public and International Affairs.
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