Die Nachricht der Legalisierung von Cannabis in der Republik von Vanuatu kam für einige überraschend. Offenbar wurde dort bereits im September für eine Legalisierung gestimmt. Doch es dauerte eine Weile, bis sich die Nachricht verbreitete auf der Welt. Den ersten Bericht brachte das Onlineportal Benzinga.
„Ich bestätige, dass der Ministerrat am 20. September ein Strategiepapier verabschiedet hat, um die Gesetze von Vanuatu zu ändern, um den Anbau und die Verwendung von Cannabis zu Arzneimittel- und Forschungszwecken in Vanuatu durch lizenzierte Parteien zuzulassen“, so Vus Warorcet Nohe Ronald Warsal Stellvertretender Premierminister und Minister für Handel, Tourismus, Handel und Ni-Vanuatu-Geschäft in einem Brief.
Die diesbezügliche Gesetzgebung wird voraussichtlich noch in diesem Jahr im Parlament des Landes vorgelegt. Erste Lizenzen sollten laut Dokument voraussichtlich vor Ende Dezember erteilt werden. Doch nun ist bereits der erste Partner gefunden.
Amerikanisches Cannabisunternehmen als Partner ausgewählt
Das in Phoenix/Arizona ansässige Unternehmen Phoenix Life Sciences International teilte in einer Pressemitteilung vom 10. Oktober mit, dass es von der Regierung Vanuatu die Erlaubnis erhalten hat im Land Niederlassungen zu gründen und botanische Pharmaprodukte herzustellen.
„Dies ist ein wichtiger Schritt für das Unternehmen und unsere Aktivitäten in Vanuatu“, sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Tindall in der Veröffentlichung. „Mit dieser Antragsgenehmigung können wir anfangen, die notwendigen Ressourcen aufzubauen, um klinische Studien zu beginnen und skalierbare Produktionskapazitäten für unsere botanischen pharmazeutischen Medikamente zu entwickeln, und die globale Gesundheitsinitiative zu leiten, um die Diabetes-Epidemie zu beenden.“
Diabetes-Epidemie in Vanuatu
Die Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2016 wiesen darauf hin, dass 13,1% der Bevölkerung von Vanuatu an Diabetes leiden. Die Bevölkerung dort hat keinen Zugang zu traditionellen Behandlungen. Insulin ist laut WHO „nicht allgemein verfügbar“. Laut einer Umfrage von 2012, die der Gesundheitsminister des Landes, Jerome Ludvaune, im November 2017 zitiert hat, waren damals rund 20% der Bevölkerung von Vanuatu an Diabetes erkrankt.
„Wir, die Bürger dieses Landes, haben unseren Lebensstil sehr schnell geändert“, sagte er. „Deshalb befinden wir uns jetzt in einer Situation, in der es uns schwer fällt, diese Krankheit unter Kontrolle zu halten.“
Die Erforschung von Cannabis und Diabetes ist noch nicht abgeschlossen. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Cannabinoidrezeptoren eine Rolle bei Insulinempfindlichkeit, Appetit und Pankreaszellfunktionen spielen können. Entzündungshemmende Eigenschaften von Cannabis können auch die Symptome von Diabetikern lindern. Mehr zu Cannabis bei Diabetes auf Leafly.de