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Verordnungen von Medizinalcannabis legen weiter zu

Gesa-2019 Autor:
Gesa Riedewald

Die ärztlichen Verschreibungen für Cannabisblüten und cannabishaltige Arzneimittel steigen weiterhin stark an. Am häufigsten verschreiben Ärzte in Deutschland unverarbeitete Cannabisblüten. Knapp dahinter folgen Cannabis-haltige Zubereitungen. Die Verschreibungszahlen des Fertigarzneimittels Sativex® stagnieren auf gleichbleibendem Niveau. Insgesamt wurden von Januar bis März 2019 knapp 60.000 Verordnungen für Cannabis als Medizin ausgestellt. Das sind 66 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Umsatz in Deutschland lag bei 25 Millionen Euro.

Verordnungen von Medizinalcannabis legen weiter zu

66 Prozent mehr Verordnungen als im Vorjahr

Wie der GKV-Spitzenverband kürzlich in seinem GAmSi Bericht bekannt gab, sind die Verordnungen für cannabinoidhaltige Arzneimittel auch im ersten Quartal dieses Jahres, also von Januar bis März 2019, stark angestiegen. Der GKV-Spitzenverband ist die Vertretung der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland.

Insgesamt wurden 59.234 Verordnungen für cannabinoidhaltige Fertigarzneimittel und Zubereitungen ausgestellt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur rund 35.000 Verordnungen gewesen. Das bedeutet eine Steigerung von 66 Prozent.

Cannabisblüten weiterhin am beliebtesten

Bereits im letzten Jahr zeigten die Zahlen der Krankenkassen, dass Ärzte am häufigsten Cannabisblüten verschreiben. (Leafly.de berichtete.) Unverarbeitete Blüten machen weiterhin das Gros der Cannabis-Verordnungen aus (23.158). Allerdings liegen die cannabishaltigen Zubereitungen nur knapp dahinter mit gut 22.000 Verordnungen.

Das Cannabis-Fertigarzneimittel Sativex® dagegen bringt es lediglich auf rund 12.000 Verordnungen.

Canemes® und cannabishaltige Fertigarzneimittel ohne Pharmazentralnummer (PZN) verordnen Ärzte nur sehr selten. Sie spielen in der Statistik kaum eine Rolle.

Ausgaben für Medizinalcannabis steigen

Entsprechend den Verordnungszahlen wachsen auch die Umsätze von Medizinalcannabis. Von Januar bis März 2019 lagen sie im Bundesgebiet bei knapp 25 Millionen Euro. Somit haben auch die gesetzlichen Krankenkassen immer höhere Ausgaben für Cannabis-Medikamente und Cannabisblüten.

Lagen die Umsätze im Mai 2017, kurz nach der Freigabe von Cannabis als Medizin in Deutschland, noch bei unter zwei Millionen, waren sie im Mai 2018 bereits bei mehr als 5,5 Millionen angekommen. Die neuesten Zahlen vom März 2019 zeigen inzwischen ein Verordnungs-Volumen von mehr als 8,5 Millionen Euro.

Verordnungen des Fertigarzneimittels Sativex® stagnieren

Bei den Verordnungszahlen zeigt sich allerdings auch deutlich, dass nicht alle Cannabis-Produkte im gleichen Maße ansteigen. Cannabisblüten wie auch cannabishaltige Zubereitungen wachsen stetig. Das heißt, sie werden immer häufiger von Ärzten per Rezept verschrieben.

Die Verordnungen des Arzneimittels Sativex® jedoch bleiben konstant auf dem gleichen Niveau. Ihr Anteil liegt, leicht schwankend, bei etwas über einer Millionen. Cannabisblüten und Zubereitungen machen jedoch inzwischen den weit größeren Anteil am Gesamtumsatz aus.

Quellen:

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