Forscher der University of Arkansas for Medical Science haben die Hepatotoxizität von dem CBD-Medikament Epidiolex bei Mäusen untersucht. Sie stellten fest, dass dieses vermutlich das Risiko für toxische Leberschäden erhöhen kann. Diese Ergebnisse legen laut den Forschern nahe, dass das Medikament möglicherweise genauso schädlich für die Leber ist wie herkömmliche Schmerzmittel.
Studie: Epidiolex und toxische Leberschäden
Für die Durchführung der Studie verwendeten die Forscher unter den Dosierungs- und Sicherheitsempfehlungen dass CBD-basierte Arzneimittel Epidiolex. Im vergangenen Jahr erst genehmigte die US-amerikanische Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) das cannabisbasierte Arzneimittel für die Behandlung bestimmter Arten von Epilepsie im Kindesalter (Leafly.de berichtete).
Die Forscher verabreichten Mäusen über einen längeren Zeitraum unterschiedlich hohe CBD-Dosen. Laut den Forschern soll die Dosierung „die allometrisch skalierten Mausäquivalentdosen (MED) der empfohlenen maximalen CBD-Erhaltungsdosis beim Menschen in EPIDIOLEX (20 mg/kg)“ gewesen sein.
Hohe CBD-Dosen verursachten toxische Leberschäden
Mäuse, die hohe CBD-Dosen bekamen, zeigten innerhalb von 24 Stunden Anzeichen einer Leberschädigung. 75 Prozent dieser Tiere verstarben in der subakuten Phase innerhalb weniger Tage.
Die Lebertoxizität (Hepatotoxizität) ist eine Nebenwirkung auf verschiedene Substanzen. Alkohol, Drogen, Medikamente und sogar einige natürliche Nahrungsergänzungsmittel können die Leberfunktion beeinträchtigen – auch bei gesunden Personen. Dies ist jedoch die erste Studie dieser Art, aus der hervorgeht, dass CBD für die menschliche Leber genauso schädlich sein könnte wie andere Chemikalien.
Beipackzettel warnt vor Leberschäden
Der leitende Studienautor Igor Koturbash erklärte, dass toxische Leberschäden bzw. dass das Risiko einer Leberschädigung durch CBD eine Nebenwirkung ist, die auf der Epidiolex-Verpackung steht.
„Wenn Sie sich das Epidolex-Etikett ansehen, ist darin eindeutig eine Warnung vor Leberschäden angegeben. Die Leberenzymwerte der Patienten müssen überwacht werden. In klinischen Studien entwickelten sich bei 5 bis 20 Prozent der Patienten erhöhte Leberenzyme und einige Patienten wurden aus den Studien herausgenommen,“ erklärte Koturbash in einem Bericht.
Das bedeutet, dass jeder, der regelmäßig höhere Dosen CBD zu sich nimmt, toxische Leberschäden erleiden kann.
Cannabiskonsum und Auswirkungen auf die Leber
Frühere Studien haben darauf hingewiesen, dass bestimmte Bestandteile der Cannabispflanze schädlich für die Leber sein können. Obwohl eine Studie ergab, dass Cannabis tatsächlich dazu beitragen kann, Leberschäden bei alkoholkranken Menschen zu verhindern, verschlimmerte es in einigen Fällen den Zustand.
„Bei Patienten mit Hepatitis C, die Cannabis konsumierten, konnte ein Fortschreiten ihrer Lebererkrankung beobachtet werden. Etwas im Cannabis könnte tatsächlich die Fettlebererkrankung erhöhen “, führte Dr. Hardeep Singh, Gastroenterologe am St. Joseph Hospital in Orange Kalifornien aus.
Weitere Untersuchungen sind notwendig
Die Forscher wiesen darauf hin, dass die auf dem Markt erhältlichen CBD-Produkte möglicherweise nicht dieses besondere Risiko für toxische Leberschäden darstellen. Es seien jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, um die Gesamtsicherheit zu bewerten.
Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.