An Ostern feiern die Christen die Auferstehung von Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Dass Jesus Wasser in Wein verwandeln und über das Wasser laufen konnte, dürften die meisten wissen. Im Neuen Testament werden von rund 40 Wundern und Zeichen berichtet. Besonders interessant sind natürlich die Krankenheilungen, wie zum Beispiel:
- Eine Frau litt 12 Jahre an Blutungen. Nachdem sie das Gewand Jesu berührte, hörten die Blutunge auf.
- Jesus machte einen Teig, bestrich damit die Augen eines blinden Mannes und nachdem dieser den Teig mit Wasser abwusch, konnte er wieder sehen.
- Nachdem Jesus einen Besessenen traf, der in Grabeshöhlen in Ketten lag, trieb er ihm die Dämonen aus.
- Jesus forderte einen Mann mit einer „verdorrten Hand“ auf, diese auszustrecken, und heilte die Hand.
Heilte Jesus die Menschen mit Cannabis?
Ultrarationalistische Kritiker stellen diese Wunderheilungen infrage und gehen unter anderem davon aus, dass die Wunder das Ergebnis eines Placeboeffektes seien. Der Publizist Chris Bennett stellt nach interdisziplinären Recherchen aber eine ganz andere Vermutung auf: Jesus soll Kranke mit Cannabis geheilt haben.
Bennett liefert archäologische Befunde und Bibelstellen, um seine Vermutung zu untermauern. So habe das Öl, mit denen sich die Christen balsamierten, große Mengen Keneh-Bosum enthalten und das ist wiederum ein Cannabis-Extrakt. Nach dem Auftragen des THC-haltigen Extrakts auf die Haut, gelangt der Wirkstoff in den Blutkreislauf. Laut Bennett gibt es sogar ein biblisches Rezept für das Salböl, und zwar in der hebräischen Originalversion des Exodus-Kapitels.
Das biblische Rezept für das heilige Salböl, das Bennett der hebräischen Originalversion des Exodus-Kapitels entnommen haben will, empfehle ausdrücklich, bei Keneh-Bosum ordentlich zuzulangen, um die richtige Mischung zum Salben zu erhalten.
„[…] Nimm die folgenden feinen Gewürze: 500 Sekel flüssige Myrrhe, halb so viel duftenden Zimt, 250 Sekel q’aneh-bosm, 500 Sekel Kassia und Olivenöl, mache daraus ein heiliges Salböl […]“
Bennett geht davon aus, dass ein Schekel ungefähr 16,37 Gramm entspricht. Demnach erfolgte die Extraktion mit etwa 9 Pfund Cannabis in ungefähr 6,5 Liter Olivenöl. Die enterogenen Wirkungen einer solchen Lösung wären selbst bei topischer Anwendung zweifellos intensiv gewesen.
Auch Etymologen der Hebräischen Universität in Jerusalem bestätigten um 1980, dass Cannabis in der Bibel namentlich Erwähnung findet. Kineboisin (auch Kannabosm) ist in einer Liste gemessener Zutaten für „ein Öl der heiligen Salbe, eine Salbenverbindung nach der Kunst des Apothekers“ aufgeführt. Diese etymologische Forschung wurde im selben Jahr erneut von Weston La Barre bestätigt. Dieser stellte fest, dass der Begriff „Kanebosm“sowohl in der aramäischen als auch in der hebräischen Version des Alten Testaments vorkommt.
Wunderheilungen mit Cannabis
In einem Artikel über Bennett und seine Arbeit heißt es weiter, dass archäologische Befunde belegen können, dass Cannabis bereits in der Antike gegen Epilepsie eingesetzt wurde. Damals ging man davon aus, dass Epileptiker von Dämonen besessen sind. Nach der Behandlung mit dem heiligen Salböl soll es dann geheißen haben, dass der Grund für die Genesung ein erfolgreicher Exorzismus oder eine Wunderheilung war. Vielleicht war es aber einfach nur die Wirkung des Cannabis-Extraktes?
Der Professor für klassische Mythologie Carl Ruck erklärte, dass kaum Zweifel darüber bestehen, dass Cannabis in der jüdischen Religion tatsächlich eine Rolle gespielt hat. Weiter heißt es, dass das traditionelle Cannabis-Extrakt Keneh-Bosum auch bei vielen christlichen Mixturen zum Einsatz kam.
Bennett geht davon aus, dass die Menschen „buchstäblich in dieser potenten Mischung ertränkt wurden“. Hierfür zitiert er das Neue Testament und argumentiert, Jesus habe seine Jünger mit dem Öl gesalbt und sie ermutigt, dasselbe mit anderen Anhängern zu tun. Dies könnte für die Heilung von verschiedenen Erkrankungen verantwortlich sein, die in den Evangelien stehen.