Viele Frauen fürchten sie: die Wechseljahre oder auch Menopause. Dabei ist diese Zeit der hormonellen Umstellung ein ganz normaler Vorgang. In den Wechseljahren verändert sich das Zusammenspiel der Hormone im weiblichen Körper. Bis sich der Organismus aber an die gravierenden Veränderungen angepasst hat, dauert es seine Zeit. Diese Phase kann, muss aber nicht mit Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Schmerzen oder Stimmungsschwankungen einhergehen. Frauen erleben diese spezielle Phase in ihrem Leben sehr unterschiedlich. Die gute Nachricht ist: Nur wenige haben über längere Zeit starke Beschwerden.
Was sind Wechseljahre und Menopause?
Bei Frauen über 40 – häufig ab Mitte 40 – verringert der Körper allmählich die Produktion des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen. Die Menstruation wird unregelmäßig und bleibt schließlich ganz aus. Dieser Lebensabschnitt der hormonellen Umstellung wird Wechseljahre oder Klimakterium genannt. Die Wechseljahre sind der Übergang von der reproduktiven zur postmenopausalen Phase. Wichtig zu verstehen ist, dass Wechseljahre und Menopause nicht das Gleiche sind.
Wann beginnt die Menopause?
Die letzte Monatsblutung im Leben einer Frau wird Menopause genannt. Diese Bezeichnung ist etwas irreführend, da es sich nicht um eine Pause handelt – sondern vielmehr um einen Schlusspunkt. Nach der Menopause kann eine Frau nicht mehr schwanger werden. Im Durchschnitt haben Frauen ihre Menopause mit 52 Jahren, es sind aber Abweichungen um mehrere Jahre möglich. Einige Frauen sind deutlich früher dran, andere erst später.
Die Alterung des reproduktiven Systems der Frau wird vor allem durch die Abnahme entwicklungsfähiger Eizellen im Ovar ausgelöst. Zum Zeitpunkt der Menopause ist die Reserve an Eizellen aufgebraucht. Die Menopause wird erst im Nachhinein bestimmt, nachdem die Monatsblutung für 12 Monate ausgeblieben ist.
Viele Frauen sind froh, dass Verhütung und Menstruationsbeschwerden sich nach der Menopause erledigt haben. Dennoch kann der Gedanke, nicht mehr „fruchtbar“ zu sein, einen Einschnitt bedeuten und sehr belastend sein. Darüber hinaus nehmen Frauen in den Wechseljahren häufig wahr, dass der eigene Körper allmählich älter wird. Damit umzugehen ist nicht immer einfach. So sind die Wechseljahre also nicht nur wegen der Umstellung der Hormone eine Zeit der körperlichen und emotionalen Veränderungen.
Wie lange dauern Wechseljahre?
Die Dauer der Wechseljahre ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Eine Faustregel besagt, dass die Wechseljahre sechs Jahre vor der Menopause beginnen und 6 Jahre nach der Menopause enden. Die meisten Frauen erleben das Klimakterium in der Zeit zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr.
Frauen empfinden die Dauer der Wechseljahre ganz unterschiedlich: Ab wann sie meinen, diese Phase hätte begonnen, hängt oft vom Ausmaß der Beschwerden ab. Manche nehmen erst die letzte Blutung als Start in die Wechseljahre wahr – auch wenn diese medizinisch gesehen schon lange vorher begonnen haben.
Wechseljahre Symptome
Während der Wechseljahre muss sich der weibliche Organismus mit dem immer größer werdenden Östrogendefizit arrangieren. Bei Frauen über 40 arbeiten die Eierstöcke zunehmend langsamer, die Hormonproduktion beginnt nachzulassen und die Fruchtbarkeit sinkt.
Mögliche Wechseljahresbeschwerden sind unregelmäßige, starke oder lang anhaltende Regelblutungen. Hinzu kommen vermehrt Beschwerden vor der Menstruation, wie Migräne oder spannende Brüste. Die Monatsblutung bleibt teilweise über einen längeren Zeitraum aus. Typische weitere Wechseljahresbeschwerden sind Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Schlafstörungen.
Viele Frauen leiden auch unter Stimmungsschwankungen, bis hin zu Depressionen oder Angstzuständen.
Wechseljahre Symptome:
- Schweißausbrüche
- Hitzewallungen
- Schlafstörungen
- unregelmäßige, starke Monatsblutung
- Monatsblutung bleibt aus / phasenweise
- starke Regelschmerzen
- Migräne, KopfschmerzenStimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen
Menopause Symptome
Auch nach der Menopause können die typischen Wechseljahresbeschwerden noch einige Jahre anhalten. Darüber hinaus verändert sich die Schleimhaut der Scheide. Nach der Menopause ist sie meist dünner und produziert nicht mehr so viel Feuchtigkeit wie vorher. Wird die Scheide bei sexueller Erregung nicht feucht genug, kann Sex unangenehm sein.
Weitere Beschwerden, die auftreten können, sind trockene Haut, Haarausfall oder Haarwuchs im Gesicht. Hinzu kommen Rücken- und Gelenkschmerzen. Mit dem sinkenden Östrogenspiegel steigt das Risiko für Osteoporose.
Menopause Symptome:
- typische Wechseljahresbeschwerden wie bisher
- trockene Schleimhaut, vor allem in der Scheide
- trockene Haut
- Haarausfall oder Haarwuchs im Gesicht
- SchmerzenOsteoporose
Wechseljahre Medikamente
Es gibt verschiedene Mittel, um Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Allerdings lassen auch ohne Behandlung Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Co. bei fast allen Frauen mit der Zeit nach und verschwinden schließlich von selbst wieder.
Zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden werden zahlreiche pflanzliche Präparate angeboten – allerdings ist ihr Nutzen bisher nicht wissenschaftlich belegt. Die pflanzliche Hormontherapie basiert auf pflanzlichen Östrogenen, sogenannten Phytoöstrogenen. Sie sind beispielsweise in Präparaten auf Sojabasis enthalten. Ob die pflanzliche Hormontherapie aber tatsächlich gegen Wechseljahresbeschwerden hilft, ist unklar.
Die gängigsten Wechseljahre Medikamente sind bisher Östrogene und Gestagene in Kombination – oder reine Östrogene bei Frauen, deren Gebärmutter entfernt wurde. Es ist allerdings bekannt, dass diese Hormonersatztherapie, oder HRT, das Risiko von Brustkrebs, Eierstockkrebs und Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen kann. Daher ist es wichtig, zusammen mit der Ärztin oder dem Arzt sorgfältig die möglichen Vor- und Nachteile einer Hormonersatztherapie gegeneinander abzuwägen.
Hormonelle Mittel, die im ganzen Körper wirken, gibt es als Tabletten, Pflaster, Nasenspray oder Lösung zum Spritzen. Zur Behandlung der Scheidenschleimhaut können auch lokal wirksame Hormonpräparate wie Cremes, Zäpfchen oder Ringe eingesetzt werden. Hormonfreie Mittel, die die Scheidenschleimhaut befeuchten, sind Pflanzenöle, Gleitmittel und Cremes.
Wechseljahre Medikamente:
- Hormonersatztherapie (Östrogene, Gestagene)
- pflanzliche Präparate
- pflanzliche Hormontherapie
- Lokale Hormonpräparate sowie hormonfrei Mittel für die Scheidenschleimhaut
Wechseljahre Ernährung
Ob eine bestimmte Ernährung bei Wechseljahresbeschwerden hilft, ist wissenschaftlich nicht belegt. Was aber klar ist: In den Wechseljahren wird Energie schneller in Form von Fett eingelagert. Dafür sorgt der sinkende Östrogen- und Progesteronspiegel. Daher bildet sich besonders am Bauch ein kleines Polster.
Auch der Stoffwechsel verlangsamt sich bei Frauen über 40. Um nicht zuzunehmen, müssen wir jetzt weniger essen. Und um abzunehmen, sogar noch weniger. Frauen in den Wechseljahren sollten daher auf eine gesunde Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen achten. Das hilft übrigens auch der sich verlangsamenden Verdauung, wieder auf Trab zu kommen.
Wechseljahre Medikamente – Cannabis
Eine mögliche Alternative für die Behandlung der Beschwerden in den Wechseljahren sind Cannabinoide. Heute wissen wir, dass das Endocannabinoid-System (ECS) eine Rolle in den Wechseljahren spielt. Das ECS ist verantwortlich für die Regulierung von Appetit, Stimmung, Schmerz, Gedächtnis, Fortpflanzungsorganen und vielem mehr. All dies sind Bereiche, die durch die hormonelle Umstellung beeinflusst werden.
Die Menopause scheint das Endocannabinoid-System zu stören. Darüber hinaus gibt es Cannabinoidrezeptoren im gesamten weiblichen Fortpflanzungssystem. Daher ist es möglich, dass Cannabis als Medizin einige der Symptome der Menopause reduzieren könnte.
Es gibt kaum Forschungen über die Auswirkungen von Cannabinoiden auf Wechseljahre und Menopause. Es wurden jedoch umfangreiche Untersuchungen zur Cannabinoid-Behandlung bei Symptomen wie Schmerz, Depressionen und Angst gemacht. Cannabis könnte daher auch bei den typischen Wechseljahresbeschwerden helfen. Vor allem CBD kommt hier eine wichtige Rolle zu.
Wechseljahre Medikamente – Cannabidiol (CBD)
CBD, oder Cannabidiol, ist das wichtigste nicht halluzinogene Cannabinoid der Cannabispflanze. Das bedeutet, es erzeugt keinen Rauschzustand. CBD gilt nicht als Betäubungsmittel und ist daher auch nicht vom Cannabisgesetz erfasst. So ist CBD in Deutschland frei verkäuflich – beispielsweise in Form von CBD-Öl, das in Apotheken, Drogerien oder dem Online-Handel erhältlich ist. Cannabidiol kann aber dennoch vom Arzt oder der Ärztin per Rezept verordnet werden.
Seit einigen Jahren erregt das therapeutische Potenzial des Wirkstoffes CBD bei Wissenschaftlern, den Medien wie der breiten Öffentlichkeit großes Interesse. Denn CBD wirkt entkrampfend, antipsychotisch und antientzündlich, hilft bei Schmerzen und Schlaflosigkeit und ist sehr gut verträglich.
Frei verkäufliche CBD-Produkte werden als Nahrungsergänzungsmittel oder als Kosmetika verkauft. Sie unterliegen daher keinen pharmazeutischen Qualitätskontrollen. Eine aktuelle Untersuchung zeigte, dass bei 9 von 16 in einem unabhängigen Labor analysierten CBD-Ölen zwischen 74 und 100 Prozent weniger CBD enthalten war, als vom Hersteller angegeben. Kunden sollten daher auf vertrauenswürdige, hochwertige CBD-Produkte setzen sowie auf Hersteller, die freiwillig pharmazeutische Qualität anbieten.
Da die pharmakologischen Effekte von THC und CBD unterschiedlich, teilweise sogar gegensätzlich sind, sollten Betroffene beachten:
- dass CBD-Produkte kein Ersatz für THC-Arzneistoffe sind,
- dass THC und CBD nicht unkontrolliert, also ohne ärztliche Aufsicht, miteinander kombiniert werden dürfen.
Wie Cannabis in den Wechseljahren helfen kann – Wechseljahre Medikamente
Cannabis könnte bei folgenden Symptomen der Wechseljahre und Menopause hilfreich sein:
Stimmungsschwankungen – Wechseljahre Medikamente
Eines der häufigsten Symptome der Menopause sind Stimmungsschwankungen. Eine Studie aus dem Jahr 2010 an Mäusen ergab, dass der Cannabis-Wirkstoff CBD ähnlich wie Antidepressiva im Gehirn wirkt und die Symptome von Depressionen reduziert. Verschiedene weitere Studien haben die stimmungsaufhellende, antidepressive Wirkung sowohl von THC wie auch von CBD gezeigt. (Leafy.de berichtete.)
Cannabinoide können nicht nur die Stimmung positiv beeinflussen, sie helfen auch bei Angst. In mehreren Studien berichten Patienten, die Cannabinoide beispielsweise gegen Nervenschmerzen eingenommen haben, von einer Verbesserung ihrer Angstzustände und Depressionen. (Mehr dazu hier.)
CBD rückt immer weiter in den Fokus vieler Forschungen, um die Einsatzmöglichkeiten des Wirkstoffes sowie die Zusammenhänge bei der Therapie von Depressionen und depressiven Verstimmungen auszuloten. So könnte CBD ein schnell wirksames und vor allem nebenwirkungsarmes Medikament sein. Auch die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, hat CBD als sicher und unbedenklich eingestuft.
Schlafstörungen – Wechseljahre Medikamente
Schlafstörungen treten häufig in den Wechseljahren auf und können das Leben erheblich beeinflussen. Eine Fallstudie aus dem Jahr 2016 mit einer Person mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTSD) zeigte, dass CBD-Öl Schlafstörungen und Angstzustände reduzieren kann. Darüber hinaus hat eine Cannabis-Studie von 2017 gezeigt, dass CBD wirksam bei der Behandlung von Schlafstörungen sein kann.
Es ist also möglich, dass CBD-Öl auch bei der Behandlung von Schlafstörungen im Zusammenhang mit den Wechseljahren hilfreich ist.
Knochenschwund – Wechseljahre Medikamente
Mit zunehmendem Alter nimmt die Dichte der Knochen ab. Nicht selten beginnt dieser Prozess in den Wechseljahren. Wenn die Knochendichte einen bestimmten Wert unterschreitet, spricht man von Osteoporose. Bei Frauen setzt der Abbau von Knochenmasse früher ein als bei Männern.
Einige Forschungen haben ergeben, dass CBD mit einem Cannabinoid-Rezeptor interagiert, der Einfluss auf den Verlust der Knochendichte hat. CBD könnte daher in der Lage sein, den Knochenschwund zu reduzieren, der während der Wechseljahre auftreten kann.
Schmerzen – Wechseljahre Medikamente
In den Wechseljahren können hormonelle Schwankungen zu einer Reihe schmerzhafter Nebenwirkungen führen, wie Migräne, Brustspannen, Gelenkschmerzen und sogar erhöhte Menstruationsbeschwerden.
Cannabis ist ein bekanntes Schmerzmittel, das Patienten dabei hilft, wieder auf die Beine zu kommen. Im Gegensatz zu Opioiden bietet Cannabis Entlastung ohne schwere Nebenwirkungen. Vor allem CBD wird gerne gegen Schmerzen eingesetzt, da es sicher ist, kein Suchtrisiko mit sich bringt und allgemein gut vertragen wird.
Fazit: Cannabis als Wechseljahre Medikamente
Studien zeigen, dass einige der Wechseljahresbeschwerden mit einer Cannabinoid-Therapie bekämpft werden können. Die zukünftige Forschung wird die vielfältigen Möglichkeiten beleuchten, wie Cannabis eine wirksame Behandlung der Symptome der Menopause darstellen kann. Da die Studien auf diesem Gebiet aber bisher begrenzt sind, ist es noch ein langer Weg, bis wir die Beziehung zwischen dem Endocannabinoid-System und den weiblichen Hormonen genau verstanden haben.
Bis dahin deuten die vorliegenden Beweise aber bereits darauf hin: Cannabis kann Frauen helfen, mit weniger Beschwerden durch die Wechseljahre zu kommen.
Hinweis: In diesem Artikel berichten wir über rezeptpflichtiges CBD oder auch Cannabidiol. Dieser Artikel macht zur möglichen Zweckbestimmung keinerlei Vorschlag. Nutzversprechen bleiben den Apothekern überlassen.