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Welt-Hypertonie-Tag: „Kenne deinen Blutdruckwert“

Leafly: Alexandra Latour Autor:
Alexandra Latour

Heute ist der Welt-Hypertonie-Tag! Der Bluthochdruck (Hypertonie) ist gerade in der westlichen Welt zu einer Volkskrankheit geworden. Was kann Cannabis als Medizin hier leisten, und wie wirkt sich Cannabis auf den Blutdruck aus?

Welt-Hypertonie-Tag: „Kenne deinen Blutdruckwert“

Den Welt-Hypertonie-Tag hat die World Hypertension League im Jahr 2005 eingeführt, um auf die Gefahren von Hypertonie (Bluthochdruck) aufmerksam zu machen und über die Vorbeugung, Früherkennung sowie die Behandlung aufzuklären. Seit dem Jahr 2013 steht der Welt-Hypertonie-Tag unter dem Motto „Kenne deinen Blutdruckwert“. Damit soll das Bewusstsein für den Bluthochdruck weltweit gestärkt werden.

Ansprechpartner in Deutschland ist die Deutsche Hochdruckliga e. V., die am heutigen Welt-Hypertonie-Tag zahlreiche kostenlose Informationen zum Thema Bluthochdruck zur Verfügung stellt. Zudem gibt es eine Übersicht von Veranstaltungen, die bundesweit zum heutigen Gesundheitstag stattfinden.

Welt-Hypertonie-Tag: Wie viele Menschen leiden unter Bluthochdruck?

In Deutschland haben ungefähr 20 bis 30 Menschen Bluthochdruck. Dabei lässt sich jeder Zehnte trotz des Wissens über seinen Bluthochdruck nicht ärztlich behandeln. Ein Drittel aller Betroffenen ist zudem medikamentös nicht gut eingestellt. Ebenso alarmierend ist, dass etwa 20 Prozent der Hypertoniker noch gar nichts von ihren zu hohen Blutdruckwerten wissen.

Welt-Hypertonie-Tag: Wann ist der Blutdruck zu hoch?

Von einer Hypertonie wird gesprochen, wenn die Blutdruckwerte dauerhaft erhöht sind. Eine organische Ursache ist bei etwa 90 Prozent der Betroffenen nicht vorhanden. Nur bei ungefähr 10 Prozent der Hypertoniker ist eine organische Erkrankung (z. B. Verengung der Nierenarterien) ursächlich für den Bluthochdruck.

Der optimale Blutdruck im Ruhezustand liegt bei 120 zu 80 mmHg. Ab einem Wert von 140 zu 90 ist der Blutdruck erhöht. Dabei lässt sich der Blutdruckanstieg mit einem Wasserhahn, an dem ein Schlauch angeschlossen ist, vergleichen. Wenn der Wasserhahn weit aufgedreht ist, steigt der Druck im Schlauch an. Das bedeutet, dass der Druck in den Gefäßen ansteigt, wenn die Herzpumpleistung steigt. Sollte der Schlauch am Ende abgeklemmt sein bzw. sollten die kleinen Arterien verengt sein, erhöht sich der Druck ebenfalls.

Welt-Hypertonie-Tag: Gefahren des Bluthochdrucks

Ein unbehandelter Bluthochdruck schädigt im Laufe der Zeit lebenswichtige Organe wie das Herz und die Herzkranzgefäße, die Blutgefäße, das Gehirn und die Nieren. Infolge dessen können lebensbedrohliche Krankheiten wie ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall auftreten. Deshalb ist das wichtigste Ziel beim Bluthochdruck, diesen dauerhaft zu senken, um das Risiko für Folgeerkrankungen zu senken.

Welt-Hypertonie-Tag: Behandlung und Vorbeugung

Bei Betroffenen, die unter einem stark erhöhten Bluthochdruck leiden, ist eine medikamentöse Therapie unumgänglich. Liegt dagegen ein leichter oder mittelschwerer Bluthochdruck vor, kann zunächst versucht werden, durch eine Lebensumstellung die Blutdruckwerte zu senken. Eine gesunde Lebensweise ist hier das A und O. Diese beinhaltet unter anderem folgende Maßnahmen:

  • Gewichtsreduktion
  • regelmäßige Bewegung
  • Verzicht auf Nikotin und Alkohol
  • gesunde und ausgewogene Ernährung
  • Verzicht auf Kochsalz

Innerhalb der ersten drei Monate nach einer Lebensumstellung sinkt der Blutdruck in der Regel, sodass der Einsatz von Medikamenten nicht notwendig ist. Sollten hingegen nach dieser Zeit keine unbedenklichen Blutdruckwerte erreicht werden, ist meist die Einnahme von Medikamenten zur Blutdrucksenkung erforderlich.

Cannabiskonsum und die Auswirkungen auf den Blutdruck

Das psychoaktive Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC) kann den Blutdruck beeinflussen und die Herzfrequenz ansteigen lassen. Infolge der THC-Wirkung kann der Blutdruck im Stehen leicht abfallen und im Liegen leicht steigen. Deshalb können kurzweilig Schwindelgefühle entstehen. Menschen mit einem gesunden Herz-Kreislauf-System macht diese Wirkung nichts aus. Wer jedoch unter einer Herzkreislauf- oder Herzerkrankung leidet, sollte vorsichtig sein.

Das therapeutische Potenzial von Medizinalhanf

Neue Studien geben Hinweise darauf, dass sich THC womöglich positiv auf eine Arterienverkalkung auswirken können. Eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) entsteht dadurch, dass sich Ablagerungen an den Arterieninnenwänden bilden. Infolge dessen kann ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall ausgelöst werden. Besonders interessant ist hier eine Studie der Universität Genf. Die Forscher verabreichten Labormäusen ein Milligramm THC pro Kilogramm Körpergewicht und stellten fest, dass die Arterienverkalkung verlangsamt wurde. Im Ergebnis erklärten die Forscher, dass dieser Effekt an die Wirkung von Rotwein auf das Herz erinnere.

Darüber hinaus scheint auch das nicht-psychoaktive Cannabinoid Cannabidiol (CBD) therapeutisches Potenzial zu besitzen. Untersuchungen zufolge ist CBD womöglich in der Lage, ischämische Erkrankungen (z. B. Durchblutungsstörungen) bekämpfen zu können. Aufgrund der durchblutungsfördernden Eigenschaften könnte sich CBD somit positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.

Ein weiteres Cannabinoid aus der Cannabispflanze scheint ebenfalls eine blutdrucksenkende Wirkung zu haben. Israelische Forscher fanden heraus, dass Cannabigerol (CBG) die Blutgefäße entspannen kann.

Klinische Studien sind notwendig

Das Endocannabinoidsystem spielt bei zahlreichen Körperfunktionen inklusive des Herz-Kreislauf-Systems eine wichtige Rolle. Und wie schon einige Studien belegen, können die verschiedenen Cannabinoide aus der Cannabispflanze durchaus einen positiven Einfluss auf den Bluthochdruck ausüben. Um gesicherte Aussagen zu tätigen und hieraus Empfehlungen abzuleiten, sind jedoch noch weitere klinische Studien notwendig.

 

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