Unter dem Motto „Gemeinsam handeln!“ wenden sich am heutigen Welt-Psoriasistag Patientenselbsthilfeorganisationen sowie Hautärzte auf der ganzen Welt an die Öffentlichkeit, um auf die chronische Erkrankung Psoriasis aufmerksam zu machen. Gefordert wird nicht nur eine bessere medizinische Versorgung der Betroffenen. Auch der gesellschaftlichen Stigmatisierung und Diskriminierung wird entgegengetreten.
In ganz Deutschland informieren heute Dermatologen, Kliniken und Selbsthilfegruppen mit Informationsveranstaltungen und Vorträgen. Eine Übersicht der Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet heute stattfinden, findet sich hier.
Unterversorgung der Menschen mit Psoriasis
Mehr als zwei Millionen Menschen sind in Deutschland an Psoriasis erkrankt. Der Deutsche Psoriasis Verband e.V. bemängelt am heutigen Welt-Psoriasistag in einem Artikel, dass es für viele Betroffene nicht leicht sei, Zugang zu den erforderlichen Therapien zu erhalten. So heißt es hier:
„Ob Menschen mit Schuppenflechte die notwendigen – leitliniengerechten – Therapien erhalten, hängt auch stark von ihrem Wohnort und von den versorgenden Ärztinnen und Ärzten ab. Das liegt zum einen an den zahlreichen, weitgehend intransparenten Versorgungsverträgen in den Bezirken der Kassenärztlichen Vereinigungen und an den Wirtschaftlichkeitsprüfungen, die wie Damokles-Schwerter über den Arztpraxen hängen. Zum anderen sind die leitliniengerechten therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung der Schuppenflechte offenkundig noch nicht allen Ärztinnen und Ärzten bekannt. Die Unterversorgung der Menschen mit Schuppenflechte in Deutschland ist von Politik und System „hausgemacht“. Sie muss nicht sein.“
Darüber hinaus wird ausgeführt, dass Betroffene unter der Erkrankung, aber auch unter Stigmatisierung und Ausgrenzung, erheblich leiden. Denn Vorurteile und Unwissenheit sind immer noch weit verbreitet. Aus diesem Grund bestehe hier ein dringender Handlungsbedarf. Zudem beklagen viele Betroffene auch eine finanzielle Belastung. Denn Salben, Lotionen, Cremes etc. zur Basispflege der Haut sind nicht günstig, sodass Betroffene oftmals hohe monatliche Fixkosten haben. Auch dies sei nicht hinnehmbar.
Start des Programms „ECHT“
Ganz untätig waren die deutschen Politiker nicht. Denn im Januar diesen Jahres riefen Experten aus der Ärzte-, Wissen- und Patientenschaft das Projekt ECHT (Entstigmatisierung bei chronisch sichtbaren Hautkrankheiten) ins Leben. Gefördert wird das Programm durch das Bundesministerium für Gesundheit. Ziel des Projektes ist es, eine gemeinsame Wissensgrundlage zu schaffen und die Entwicklung von Interventionen gegen die Stigmatisierung in Deutschland.
Welt-Psoriasistag: Wie kann Cannabis bei Psoriasis helfen?
Die Hauterkrankung Psoriasis (Schuppenflechte) ist bisher nicht heilbar. Jedoch ist es mit unterschiedlichen Therapien möglich, die Symptome zu lindern. Auch Präparate auf Cannabisbasis (Cannabis-Topicals) können für Betroffene eine hilfreiche Option sein.
Darüber hinaus nehmen Forscher an, dass das (körpereigene) Endocannabinoid-System bei der Regulierung von Hautentzündungen eine wichtige Rolle spielt. Demnach könnte ein Ungleichwicht im Endocannabinoid-System mitverantwortlich für die Entstehung einer Psoriasis sein. Aus diesem Grund könnte eine gezielte Therapie mit Cannabinoiden ggf. dazu beitragen, die Symptome der Erkrankung zu lindern.
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